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Foto: Dora García
Foto: Dora García

"Das imaginäre Museum" im MMK2

Im Kopf findet es statt

Was wäre, wenn es im Jahr 2052 keine Museen mehr gäbe? Das Museum für Moderne Kunst spielt jetzt diesen Gedanken anhand von Werken dreier Museen durch: MMK, Centre Pompidou und Tate. Nur eine Dystopie?
Ein Science-Fiction-Szenario kann näher am gelebten Alltag sein, als uns lieb ist. Das Museum für Moderne Kunst (MMK) malt das Bild einer düsteren Zukunft in seiner Dependance im TaunusTurm: Es ist das Jahr 2052, Museen sind kurz vor dem Aussterben und die Kunst verschwindet aus der Gesellschaft. Vor diesem Hintergrund werden nun über 80 zeitgenössische Arbeiten gezeigt. Sie stammen aus drei unterschiedlichen Sammlungen: dem MMK, dem Centre Pompidou in Paris und der Tate Liverpool.

Das Ausstellungskonzept basiert auf dem Science-Fiction-Roman "Fahrenheit 451" von Ray Bradburys und der Verfilmung von Francois Truffaut. In seiner fiktiven Zukunft wurde Literatur aus der Gesellschaft verbannt. Die einzige Möglichkeit die Werke zu bewahren, ist durch Auswendiglernen. Daran knüpfen die Kuratoren der Ausstellung an und fordern die Besucher auf, sich die Werke einzuprägen. In Kalenderform hängen neben den Kunstwerken Beschreibungen. Die Besucher können sich die Blätter abreißen, mitnehmen und um persönliche Notizen oder Skizzen ergänzen.

Die Sammlungen würden sich "zu einem transnationalen Museum auf Zeit" verbinden, so Susanne Gaensheimer, Direktorin des MMK. Unter anderen werden Arbeiten von Lousie Bourgeois, Marcel Duchamp, Isa Genzken, On Kawara, Claes Oldenburg, Sigmar Polke, Bridget Riley und Andy Warhol gezeigt.

Die gezeigten Kunstwerke sind untergliedert in unterschiedliche Kapitel. Diese greifen auch wiederum Buchtitel auf wie "Die Verwandlung" von Franz Kafka, "Die Vermessung der Welt" von Daniel Kehlmann oder "Die unendliche Geschichte" von Michael Ende. Die Anspielungen sind vielschichtig. Man könnte sich stundenlang in Erzählungen verlieren.

Wäre da nicht auch dieser kulturpolitische Aspekt, der einen empfindlichen Nerv trifft. Denn so weit ist die düster gemalte Dystopie gar nicht entfernt. Was sende es für ein Signal aus, wenn Sammlungen nicht gepflegt werden und landeseigene Kunst verkauft werde, fragt Stadtrat Felix Semmelroth und führt die Versteigerung der Warhols in Nordrhein-Westfalen als Beispiel an. Dann fände ein Ausverkauf des europäischen Kulturverständnisses statt.

Also, was können wir bewahren? Was werden wir verlieren? Diese und viele weitere Frage wirft die Ausstellung im MMK2 auf. Beantworten muss sie jeder für sich selbst. Hilfreich sind dabei möglicherweise auch die Veranstaltungen des Rahmenprogramms. Zum Beispiel wird ein Workshop für Gedächtnistraining angeboten. Am Ende soll die Ausstellung in einem zweiten Höhepunkt kulminieren. Nach ihrer Laufzeit, eröffnet die Ausstellung für ein großes Abschlusswochenende am 10. und 11. September. Die Werke werden dann schon nicht mehr da sein, werden aber durch Personen ersetzt, die von ihren Erinnerungen und Interpretationen erzählen.

"Bei aller Dystopie ist die Ausstellung eine Hommage an die Kunst", so Peter Gorschlüter, Kurator der Ausstellung.

>>> "Das imaginäre Museum. Werke aus dem Centre Pompidou, der Tate und dem MMK", 24. März bis 4. September 2016, MMK2, TaunusTurm, Taunustor 1.
 
24. März 2016, 09.09 Uhr
Tamara Marszalkowski
 
 
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