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Das Gastland

Von Isländern und der Buchmesse

Arthúr Bollason ist Pressesprecher von Icelandair, Buchautor und Mitorganisator des Gastlandauftrittes. Er ist Isländer und Höchster aus Leidenschaft. Wir haben mit ihm gesprochen und gefragt, wie sich Island auf der Buchmesse schlägt.
JOURNAL FRANKFURT: Sie kennen sowohl Deutschland als auch Island. Was können wir von den Isländern lernen und umgekehrt, was könnten die Isländern von den Deutschen lernen?
Arthúr Bollason: Ich schätze bei meinen Landsleuten ihre lockere Art mit dem Leben umzugehen sehr. In der Hinsicht könnten die Deutschen sicherlich von den Isländern lernen. Andererseits geht diese lockere Art manchmal ein wenig zu weit, so dass die Dinge aus den Fugen geraten; die Bankenkrise ist ein Beispiel dafür. Deswegen glaube ich, dass die Isländer von den Deutschen Disziplin lernen könnten, um ihre sympatische "wir-kriegen-das-schon-hin"-Mentaliät ein wenig zu bändigen.

Was aus Island vermissen Sie am meisten, wenn Sie längere Zeit in Deutschland sind?
Ich vermisse die Freibäder, die gemütlichen Hotpots, die frische Luft, das edle Trinkwasser und last but not least den äusserst leckeren frischen Fisch, direkt aus dem Meer.

Womit macht man Ihnen mehr Freude? Mit Handkäse und einem Bembel Apfelwein oder mit einer Portion „Gammelhai" mit BrennivÌn?
Ich habe mich nie mit dem Handkäse anfreunden können. Unter gewissen Umständen, wie beispielsweise beim Midwinterfest "thorrablot" gehört Gammelhai und BrennivÌn einfach zum Leben eines Isländers dazu.

Welche Bedeutung hat es für Island, Gastland der Buchmesse zu sein?
Der Gastlandauftritt, an dessen Vorbereitung ich über zwei Jahre mitarbeiten durfte, hat für mich eine tiefgehenede Bedeutung. Mit dem Auftritt ist es, so glaube ich zumindest, gelungen, dass wir Isländer ein äusserst phantasiereiches, kreatives und vor allem ein sehr literarisches Volk sind. Damit konnten wir uns auf eine eindrucksvolle Weise von allen unseren besten Seiten der Welt zeigen. Das ist für ein so kleines Volk nicht wenig wert und dürfte den Deutschen Appetit darauf machen, dieses Völkchen in seinem eigenen wunderschönen Land zu erleben.

Wirkt sich die Buchmesse unmittelbar auf den isländischen Tourismus aus?
Es ist schwer zu sagen, wie sich die Buchmesse direkt auf den Tourismus auswirkt. Ich kann auf jeden Fall verraten, dass die obersten Chefs von Icelandair, die zu Buchmesse kamen, um zu sehen, was sie gerade grosszügig gefördert hatten, mit der Überzeugung zurückflogen, dass ihr Geld wohl selten in einer Islandwerbung so gut angelegt worden ist.

Eine unglaubliche Fülle von isländischen Autoren und Buchtiteln wird auf der Buchmesse angeboten. Woher kommt der Faible der Isländer für Literatur?
Der Nobelpreisträger Halldor Laxness sagte einmal: "Die Isländer machen aus ihrem Dasein immer Fabeln". Die Faszination für das geschriebene Wort und der Erzähldrang, das ist seit Jahrtausenden einfach ein Charaktermerkmal unseres Volkes. Vielleicht hat die Mischung zwischen Kelten und Norwegern, aus der die Isländer am Anfang hervorgingen, genetisch etwas damit zu tun.

Was ist Ihr persönliches Highlight der Buchmesse?
Ich war am meisten davon angetan, wie gut es in unserem Pavillion gelungen ist, zu zeigen, dass wir Isländer im wahrsten Sinne des Wortes ein "Büchervolk" sind. Die Leser, die an den Wänden aus ihren Lieblingsbücher lesen, das ist einfach genial.

Vervollständigen Sie bitte diesen Satz: Island ist eine Reise wert, weil....
Island eines der landschaftlich schönsten und unberührsten Länder der Welt ist, wo man die Schöpfung unseres Planeten, der noch voll im Gange ist, dort hautnah erleben kann.

Mehr über Island und Arthúr Bollason lesen Sie im aktuellen JOURNAL FRANKFURT.
 
13. Oktober 2011, 12.00 Uhr
Interview: Nicole Brevoord
 
 
Fotogalerie:
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