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Bei den Dreharbeiten zum „Kinder-Tatort“

Schwer was los auf der Sportanlage des SG Harheim in Frankfurt! Eine Gruppe von Fußballfans des FC Wacker und der Platzwart des FC Harheim, mitsamt seiner Frau, stehen sich feindselig gegenüber. Alle brüllen wild durcheinander, die Situation droht zu eskalieren. Plötzlich wirft jemand eine Flasche, die direkt vor den Füßen der Ehefrau des Platzwarts zu Bruch geht. Alle sind geschockt. Für einen kurzen Moment herrscht Schweigen und absolute Stille. Die zierliche Frau des Platzwarts gewinnt jedoch schnell wieder ihre Fassung und schreit dann in einer Tonlage, die man ihr gar nicht zugetraut hätte: „Jetzt ist aber Schicht im Schacht!“ Zu guter Letzt rückt auch noch die Polizei an… Sie sind verwirrt? Keine Sorge – ist alles nur gespielt. Denn in Wirklichkeit befinden wir uns nicht inmitten einer äußerst heiklen Situation, sondern bei Dreharbeiten, was sich unschwer an dem konzentriert arbeitenden Filmteam und der großen Schar von Journalisten erkennen lässt, die wie wild Fotos knipsen.
Zurzeit laufen in Frankfurt nämlich die Dreharbeiten zu der Kinder-Krimi Reihe „Krimi.de“, die regelmäßig im KI.KA ausgestrahlt wird. So wie beim erwachsenen Vorbild „Tatort“ spielen die spannenden Geschichten von „Krimi.de“ in unterschiedlichen deutschen Städten. Nachdem bereits Folgen in Leipzig, Hamburg, Jena, Stuttgart und Erfurt abgedreht wurden, wird nun Frankfurt zum Schauplatz von großen und kleinen Kriminalfällen, die nur darauf warten von ambitionierten Nachwuchs-Kommissaren gelöst zu werden. Die Produktion erfolgt im Auftrag des Hessischen Rundfunks.

Das Ermittlerteam in Frankfurt setzt sich zusammen aus Ronja (Mala Emde), JayJay (Sean Bishop) und Alex (Franz Schöneberger). Ronja und JayJay spielen beide leidenschaftlich gerne Fußball und kennen sich daher aus der Jugend-Mannschaft im Verein FC Harheim. Alex, der Älteste im Bunde, findet Fußball hingegen eher uncool. Daher ist er auch nicht begeistert davon, dass seine Eltern, gespielt von Anke Sevenich und Peter Lerchbaumer, als Platzwarte in Fußballverein tätig sind. Alex’ Herz schlägt jedoch für eine andere Sportart: Parkour. Geschickt und kreativ bahnt er sich seinen Weg durch Frankfurts Straßen und lässt sich durch kein Hindernis aufhalten.

In der Serie „Krimi.de“ geht es um realistische Fälle, die einige Kinder oder Jugendliche versuchen auf eigene Faust zu lösen. HR-Redakteurin Patricia Vasapollo erklärt: „Wir wollen die Kinder in ihrer Realität abholen.“ Dieser Anspruch spiegelt sich deutlich in der Themenwahl wieder. Während in der Folge „Eigentor“, die Themen Erpressung und Manipulation aufgegriffen werden, widmet sich die zweite Episode mit dem Titel „Der Zeuge“, dem wichtigen und aktuellen Thema Zivilcourage. Der Junge JayJay beobachtet einen gewalttätigen Überfall und traut sich nicht zu reagieren. Später plagen ihn schwere Gewissensbisse… Wenn das jugendliche Ermittler-Team in der „Krimi.de“-Reihe nicht weiter kommt, stehen ihnen in der Regel erwachsene Helfer zur Seite. Im Fall unserer Frankfurter Ermittlergruppe, werden diese Helfer durch JayJays großen Bruder Anthony, den Polizisten, und seine Kollegin Eva verkörpert. Gespielt wird das Polizisten-Duo von Patrick Dewayne und Jasmin Schwiers, die sicher vielen Zuschauern aus den Kinofilmen „Schule“ und „NVA“ bekannt ist.

Doch was ist das Besondere an den Frankfurter Episoden von „Krimi.de“? In Frankfurt leben viele Kinder mit Migrationshintergrund. Dieses Spezifikum, wird auch in den Frankfurter Episoden thematisiert. JayJays Mutter ist Deutsche, sein Vater Gahnaer, erzählt Frau Vasapollo.

Obwohl ein Drehtag schon mal acht bis zwölf Stunden dauern kann, erzählen die drei jungen Darsteller, dass die Arbeit ihnen viel Spaß mache. Für den dreizehnjährige Sean Bishop, der den Jungen JayJay verkörpert, und der ebenso wie dieser gerne Fußball spielt, ist es die erste Filmrolle. Noch hat er sich nicht entschieden, ob er später Schauspieler, Pilot, Lockführer oder doch etwas ganz anderes werden möchte. Zeit für die Entscheidung hat er ja auch noch reichlich.
Seine beiden jugendlichen Schauspielerkollegen haben hingegen schon erste Erfahrungen in der Filmbranche gesammelt. Für die vierzehnjährige Frankfurterin Mala Emde (Ronja) ist es bereits die vierte Filmrolle. Franz Schönberger (Alex) hingegen war zwar bis jetzt nicht als Schauspieler, aber schon ein paar Mal als Stuntman tätig, unter anderem spielte er im Film „Parkour“ mit. Kein Wunder also, dass dem neunzehnjährigen Berliner die actionreichen Parkour-Szenen bei den Dreharbeiten besonders viel Spaß gemacht haben. Und welche Szene war am schwierigsten? „Die Kussszene“, erklärt Mala. Da geht es ihr wohl ganz genau so, wie vielen erwachsenen Kollegen.

Die Dreharbeiten sind noch im vollen Gange. Wenn sie also in den nächsten Tagen am Opernplatz, in Bornheim oder an irgendeinem anderen Platz Frankfurts beim Spaziergang drei Jugendliche beobachten, die vor einer Kamera agieren, könnte es sein, dass es sich hierbei um die drei sympathischen Nachwuchs-Ermittler handelt. Sherlock Holmes wäre sicher stolz auf die jungen Detektive.

Text: Anette John
 
27. Juli 2010, 08.37 Uhr
Redaktion
 
 
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