20. HfG-Rundgang

Kunst riecht nach Seife

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Am Wochenende findet in Offenbach zum 20. Mal der Rundgang der Hochschule für Gestaltung Offenbach statt. An mehreren Standorten kann man entdecken, woran die Studierenden arbeiten.

Tamara Marszalkowski /

Die Luft des diesjährigen HfG-Rundgangs ist geschwängert von Seifenduft. Dieses Jahr kann man die zukunftsorientierten Arbeiten der Studierenden der Hochschule für Gestaltung Offenbach (HfG) auch in pittoresker Industrieumgebung bestaunen. Der diesjährige, mittlerweile 20. HfG-Rundgang findet an drei Hauptorten statt: Im Hauptgebäude, in der Zollamt Galerie in der Frankfurter Straße 91 und in der Kappus-Seifenfabrik in der Ludwigstraße 61. In der Seifenfabrik sind experimentelle Raumkonzepte, digitale und netzbasierte Kunst, Malerei und Illustration, Performance und Arbeiten mit elektronischen Medien zu sehen. In unmittelbarer Nähe zu dem alten, industriellen Interieur entfalten die Arbeiten nochmal eine ganz eigene Wirkung. Auch der aufwendig gestaltete Jahresbericht wird dort ausgestellt (und kann für 20 Euro erworben werden). Die Studierenden Martin Kreitl und Kathrin Baumgartner haben den Jahresbericht entworfen und sich dabei mit der Geschichte des Buchs auseinandergesetzt und sich gefragt was das Internet mit dem Buch macht.

Im Isenburger Schloss ist die Fotografie-Klasse von Martin Liebscher zu sehen. Dort zeigt Sertan Satan Fotografien von üppigen Blumensträußen auf Autohauben und Robert Schittko hinterfragt die Inszenierung von Männlichkeit anhand der Silhouette eines Bodybuilders. Janine Baechle gibt mit einer sehr persönlichen Arbeit einen Einblick in ihre Fernbeziehung. Die Klasse Konzeptionelle Gestaltung von Klaus Hesse zeigt im Hauptgebäude ihre Arbeiten zu Immanuel Kant, die in Kooperation mit Studierenden der Vilnius Academy of Art in Litauen entstanden sind. Die Studierenden setzten sich mit den philosophischen Überlegungen des Philosophen auseinander und knüpfen in Plakaten visuell und verbal auf oft humorvolle Weise an Kant an. Bei Markus Holzbach und seinen Studierenden steht das materialbasierte Entwerfen im Mittelpunkt. Die Arbeiten der Klasse beschäftigen sich mit der Schnittstelle zwischen Mensch und Material, der Verschiebung von Natur und Artefakt. Synthetische Materialien werden mit organischen Eigenschaften versehen und umgekehrt.

Auch die Gastprofessorin für Performance, Britta Thie, zeigt im Hauptgebäude die Abschlussarbeit ihrer Studierenden. Sie haben einen virtuellen Rundgang durch die Räume der HfG erarbeitet. Mit 360-Grad-Aufnahmen in denen sich die Studierenden performativ inszenieren, können sich die Besucher digital durch die Parallelwelt der HfG bewegen. Auch die digitalen Arbeiten der Studierenden sind in diesem virtuellen Rundgang verortet. Obwohl man auf die Arbeit ​Sentiment Solutions auch einfach bequem vom Sofa aus zugreifen kann (unter www.sentiment-solutions.com), sollte man besser in Natura hingehen. Denn die Arbeit kann auch durch eine VR-Brille erfahren. Sentiment Solutions will einen Anstoß für ein alternatives Ausstellungsformat geben und setzt sich mit dem paradoxen Stellenwert von Gemeinschaft, Körpern und Intimität im post-digitalen Zeitalter auseinander.

>> Freitag, 30. Juni 2017, 18 Uhr Eröffnung HfG-Rundgang und Preisverleihungen, 18–22 Uhr Rundgang, ab 22:30 Uhr »19. CrossMediaNight« auf dem Schlossplatz
Samstag, 1. Juli 2017, 14–22 Uhr, Rundgang, ab 22 Uhr »13. Filmnacht« auf dem Schlossplatz
Sonntag, 2. Juli 2017, 14–20 Uhr, ​Rundgang
>> Ausstellungsorte​:
Hochschule für Gestaltung Offenbach, HfG-Campus, Schlossstraße 31
Bora-Saal, Ludo-Mayer-Str. 1
HfG-Zollamt Galerie, Frankfurter Straße 91
Kappus Seifenfabrik, Ludwigstraße 6
>> Mehr Informationen unter www.hfg-offenbach.de


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