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Der Lauf des 1. FFC

Dritter Sieg in Serie

5:2 gegen Duisburg, 1:0 gegen Potsdam, jetzt 2:0 gegen Wolfsburg – die „Woche der Wahrheit“ verlief ganz nach dem Geschmack des 1. FFC Frankfurt. Mit viel Einsatzwillen und auch Spielkultur doch noch auf dem Weg nach Europa.
Es kommt – zum Glück für die Spielerinnen – eher selten vor, dass die medizinische Abteilung des 1. FFC Frankfurt bei der Pressekonferenz Rede und Antwort stehen muss. Nach dem Spiel gegen den VfL Wolfsburg gab es Aufklärungsbedarf. In der 31. Minute (Conny Pohlers traf zum zweiten Mal nach Blässe in der 8. Minute Aluminium für die Wolfsburgerinnen) waren Nadine Angerer und Svenja Huth beim Rettungsversuch zusammen geknallt und mit Platzwunden am Kopf bzw. dem Kinn liegen geblieben. Dr. Nicole Vennemann von der Bank brauchte die Unterstützung von den Kollegen Dr. Hans-Joachim Kerger und Dr. Ingo Tusk, der privat mit seiner Familie im Stadion war, um die Spielerinnen – wie man sich flapsig ausdrückte – wieder zusammen zu basteln. Lange zehn Minuten dauerte die Unterbrechung. „Wurde getackert“, fragte ein Journalist allen Ernstes. „Doch nicht bei Frauen“, lautete die Antwort. Die Blutungen mussten bei beiden gestoppt, die Wunden desinfiziert werden, um danach eine Akrylklebung vorzunehmen und Strips Pflaster anzubringen. Huth (unser Bild) jedenfalls dauerte das alles zu lange und obwohl sie mit Kieferproblemen anfangs Schmerzen beim Reden hatte, war den Docs doch klar was sie ihnen mitzuteilen versuchte. Sie wollte spielen spielen spielen.

Diese Einstellung war es, die das ganze Team nach den zwei Siegen gegen Duisburg und Potsdam in der „Woche der Wahrheit“ über mehr als 90 Minuten ausstrahlte. Und dieser Wille zum Sieg machte am Sonntag wohl den Unterschied. Wenngleich beide Tore, das 1:0 durch Garefrekes in der 15. wie auch das 2:0 durch Bartusiak in der 50. Minuten nach Standards fielen wie Gästetrainer Ralf Kellermann betonte. Als wären die Tore dadurch weniger wert. Schließlich fielen sie nach Ecken und die waren Ergebnis von Frankfurter Angriffsbemühungen und inkonsequenter Verteidigungsarbeit der Wölfinnen. Zu Beginn des Spiels stand der VfL wie eine Wand und Frankfurts Versuche, dem Tor von Alisa Vetterlein näher zu kommen, erinnerten eher an Kreisläufer beim Handball, die allerdings keine Lücken fanden. Überhaupt waren die Räume eng und im schlimmsten Fall hätten sich beide Mannschaften neutralisieren können. Aber mit Fortdauer des Spiels gelangen dem 1. FFC immer schönere Kombinationen und der Abschluss wurde immer öfters ohne Zögern gesucht. Aufpassen mussten die Frankfurterinnen dabei immer auf eine Ehemalige, Conny Pohlers, die – passend zum VW-Logo auf der Kleidung – lief und lief und lief und giftig wie das Grün ihres Trikots spielte.

Behringer (gegen Potsdam Matchwinnerin) und Kulig (auch mit einigen unglücklicheren Aktionen) waren trotzdem eine souveräne Doppel-6, auffällig waren diesmal bei allem endlich spür- und sichtbaren Teamgeist und einer geschlossenen Mannschaftsleistung andere, allen voran Huth, die an diesem Tag nichts hätte stoppen können. Auch Garefrekes, ohnehin eine Bank beim 1. FFC, lieferte ein grandioses Spiel ab, war die heimliche Spielgestalterin, machte vorne das Tor und räumte hinten – auch per Kopf – auf. Waren Ando und Butt zuletzt die Unruheherde im Angriff, blieb die Australierin diesmal unerwartet auf der Bank. Dafür spielte Ana Maria Crnogorcevic von Anfang an was der Schweizerin Flügel verlieh. Sie sorgte für ein Überraschungsmoment im 4-4-2 von Trainer Sascha Glass, drängte nach vorne, grätschte aber auch am eigenen Strafraum, war keiner Position klar zuzuordnen. Maroszán wurde ihrer Rückennummer 10 gerecht durch feine Einzelaktionen wie dem gut getimten Eckball auf den kurzen Pfosten und den Kopf von Garefrekes beim 1:0 und der tollen Ballbehandlung bei der Bogenlampe aus ca. 40 Metern in der 48.Minuten, mit dem sie Torfrau Alisa Vetterlein fast überlistete. „Alle sind wirklich ans Limit gegangen“, schwärmte Glass. Und somit ist die Champions League noch drin. Da auch Potsdam (3:0 gegen Leverkusen) gewann, bleibt es beim Vier-Punkte-Vorsprung, aber man rückte bis auf drei Punkte an Wolfsburg heran. Allerdings haben beide Konkurrenten erst 19, Frankfurt schon 20 Spiele absolviert. So oder so – die letzten beiden Matches, am 5.5. in Bad Neuenahr und zum Saisonabschluss eine Woche später gegen Bayern München sollten gewonnen werden. Für die Fans, den Verein, fürs Selbstbewusstsein und als gutes Omen für 2013/2014. Auf alles andere hat der 1. FFC Frankfurt keinen Einfluss.
 
29. April 2013, 10.37 Uhr
Detlef Kinsler
 
 
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