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Robert Gernhardt in Göttingen
"Der Kragenbär, der holt sich munter einen nach dem anderen runter"
Die Neue Frankfurter Schule bekommt in Göttingen ein geiles Denkmal: Zu Ehren des Satirikers Robert Gernhardt soll ein onanierender Kragenbär auf den Sockel gehoben werden. Achim Frenz vom Caricatura Museum findet's super.
Journal Frankfurt: Der Kulturausschuss der Stadt Göttingen hat gestern nach monatelangem Streit um Anstößigkeit und Geschmack endlich entschieden: Der onanierende Kragenbär soll kommen! Die Figur ist eine Reminiszenz an Titanic-Mitbegründer und Mitglied der Neuen Frankfurter Schule Robert Gernhardt, der 2006 in Frankfurt verstarb. Gute Entscheidung?
Achim Frenz: Das finde ich richtig gut. Da ich ja auch in der Jury für den Satirepreis Göttinger Elch sitze, habe ich die Diskussion aufmerksam verfolgt - gut, dass die Stadt den Kragenbär nun aufstellen will.
Er hätte doch auch gut vors Caricatura Museum gepasst ...
Nur im Notfall. Das ist einfach ein Ur-Göttinger Thema. Als man es dort schaffte, einen Robert-Gernhardt-Platz zu schaffen, lag die Idee mit dem Denkmal natürlich nahe. Das Thema hat dann recht schnell Fahrt aufgenommen, als es eine sehr interessante DIskussion um ein anderes Denkmal in Göttingen gab ...
Das müssen Sie uns Frankfurtern kurz erklären ...
Kurz gefasst hat eine Künstlerin der Stadt einen riesigen Sockel vermacht – zu Ehren der Göttinger Sieben. Deren Namen sind auf dem Sockel verzeichnet. Na, erstmal haben sich alle total gefreut über das Geschenk, aber dann wurde kolportiert, dass der Name der Künstlerin auch auf dem Sockel verewigt ist und dass Transport und Aufstellung des Trumms mehrere hunderttausend Euro kosten würden. Nun ja. Da darf sich eine Stadt auch einen onanierenden Kragenbär leisten.
Warum musste es ausgerechnet der sein?
Die Figur spielt auf eines der bekanntesten Gedichte an. Man muss es so sagen: Eine Büste von Robert, noch dazu von einem anderen Künstler gestaltet, wäre ihm einfach nicht gerecht geworden.
Achim Frenz ist Leiter des Caricatura Museums in Frankfurt.
Achim Frenz: Das finde ich richtig gut. Da ich ja auch in der Jury für den Satirepreis Göttinger Elch sitze, habe ich die Diskussion aufmerksam verfolgt - gut, dass die Stadt den Kragenbär nun aufstellen will.
Er hätte doch auch gut vors Caricatura Museum gepasst ...
Nur im Notfall. Das ist einfach ein Ur-Göttinger Thema. Als man es dort schaffte, einen Robert-Gernhardt-Platz zu schaffen, lag die Idee mit dem Denkmal natürlich nahe. Das Thema hat dann recht schnell Fahrt aufgenommen, als es eine sehr interessante DIskussion um ein anderes Denkmal in Göttingen gab ...
Das müssen Sie uns Frankfurtern kurz erklären ...
Kurz gefasst hat eine Künstlerin der Stadt einen riesigen Sockel vermacht – zu Ehren der Göttinger Sieben. Deren Namen sind auf dem Sockel verzeichnet. Na, erstmal haben sich alle total gefreut über das Geschenk, aber dann wurde kolportiert, dass der Name der Künstlerin auch auf dem Sockel verewigt ist und dass Transport und Aufstellung des Trumms mehrere hunderttausend Euro kosten würden. Nun ja. Da darf sich eine Stadt auch einen onanierenden Kragenbär leisten.
Warum musste es ausgerechnet der sein?
Die Figur spielt auf eines der bekanntesten Gedichte an. Man muss es so sagen: Eine Büste von Robert, noch dazu von einem anderen Künstler gestaltet, wäre ihm einfach nicht gerecht geworden.
Achim Frenz ist Leiter des Caricatura Museums in Frankfurt.
19. September 2014, 09.59 Uhr
Nils Bremer
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