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Foto: TCF
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Neue Preisregelungen beschränkt

Freier Eintritt für Kinder betrifft nur städtische Museen

Nun ist es beschlossene Sache: Kinder, Jugendliche und Studierende sollen freien Eintritt zu den städtischen Museen erhalten. Das betrifft jedoch nur 15 Museen. Die nicht städtischen können sich das schlicht nicht leisten.
Es ist ein wichtiges Zeichen: Kulturdezernentin Ina Hartwig konnte nun eine große Mehrheit des Kulturausschusses dafür gewinnen, freien Eintritt für Kinder, Jugendliche und Studierende der Goethe-Universität in den städtischen Museen zu gewähren. Bereits vom 1. Januar 2017 soll die neue Regelung in Kraft treten.

Was das in Zukunft genau kosten wird, kann man heute natürlich noch nicht sagen. Antje Runge, Pressesprecherin des Kulturdezernats, betont, dass es sich dabei erst einmal um eine Erprobung handele. "Bisher bewegt sich der Betrag für den Eintritt von Kindern, Jugendlichen und Studierenden in einem fünfstelligen Bereich. Allerdings hoffen wir natürlich, dass durch den freien Eintritt mehr Jugendliche angelockt werden", so Runge. Das Ziel sei, dass die Partizipation zunehme, vor allem durch Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien. "Es geht einfach darum, möglichst viele Kinder mit Kunst und Kultur in Berührung zu bringen, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft und finanziellen Situation", so Runge. "Kultur als ein freier Bereich ist sehr wichtig für junge Menschen. Hier können sie sich eine ästhetische Meinung bilden und mehr Selbstbewusstsein entwickeln". Runge unterstreicht die Bedeutung von Bildung, besonders in Zeiten des Rechtsrucks. Und betont man wolle damit gegen das Auseinanderdriften der Gesellschaft arbeiten.

Was ist jedoch mit den Museen, die keine städtische Förderung bekommen? Besonders die unter Jugendlichen beliebten Museen, wie das Deutsche Filmmuseum, das Kommunikationsmuseum oder das Senckenberg Museum spüren den Druck, der dadurch entsteht. Sie haben sich nun in einem Brief an das Kulturdezernat gewendet, und fordern darin eine Gleichstellung mit den städtischen Museen. Ihr Etat ermöglicht es ihnen nicht auf die Einnahmen durch Jugendliche zu verzichten.

"Wir begreifen den freien Eintritt für Jugendliche als richtigen und wichtigen kulturpolitischen Schritt. Auch das Deutsche Filmmuseum als vormals städtisches, seit 2006 vom Deutschen Filminstitut getragenes Haus würde diesen freien Zugang für Kinder und Jugendliche gern gewähren. Wir sehen aber keine Möglichkeit, den finanziellen Ausfall, den dies bedeuten würde, zu kompensieren", so Claudia Dillmann, Direktorin des Filmmuseums. Sie sagt, dass der zu erwartende Einnahmenausfall für das Filmmuseum in einem durchschnittlichen Jahr 110.000 Euro betrage. So könne sich das Haus nicht am freien Eintritt für Kinder und Jugendliche beteiligen, wenn der Einnahmenausfall nicht durch die Stadt vollständig ersetzt werde. "Wir erwarten, dass seitens der Stadt hierzu eine entsprechende Regelung getroffen und das Deutsche Filmmuseum als nicht-städtisches Haus nicht erstmals schlechter gestellt wird als die rein städtischen Betriebe", so Dillmann. Für das Filmmuseum stellt sich jetzt die Frage, wie es den Besuchern der Umstand vermittelt werden soll, dass ausgerechnet in einem für Familien sehr attraktiven Haus weiterhin Eintritt erhoben wird.

Das Kulturdezernat kann die Sorgen dieser Museen nachvollziehen. Runge sagt, die Preispolitik könne vielleicht als ein Modell dienen. Man hofft auf das Engagement von Inititativen oder Stiftungen. Es sei ein "idealistisches Fernziel", dass es nicht nur bei städtischen Museen bleibe.

Das Städel Museum zum Beispiel, von je her ein durch Bürgerengagement getragenes Institut, zeigt sich entspannt. Bereits seit Jahren gibt es hier für Kinder unter 13 Jahren freien Eintritt. "Wir fahren gut damit", so Pressesprecher Axel Braun. Man sei mit dem Angebot für Jugendliche breit aufgestellt und glaube nicht daran, dass allein der freie Eintritt die Besucher anziehe. Die öffentlichen Zuschüsse, die das Städel bekommt, seien ohnehin sehr niedrig. Obwohl das Museum in den letzten Jahren gewachsen ist, sei die Finanzierung mehr oder weniger gleich geblieben. Auch der Eintritt würde die Kosten nicht abdecken, man sei also ohnehin auf Drittmittel angewiesen.
 
2. Dezember 2016, 12.22 Uhr
Tamara Marszalkowski
 
 
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