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Foto: Andreas Schulz
Foto: Andreas Schulz

Jo van Nelsen in der Käs

Immer wieder Lampenfieber

Wahrscheinlich zum letzten Mal in der großen Besetzung bringt Jo van Nelsen sein Chanson meets Jazz-Programm in Frankfurt auf die Bühne. Am Freitag in der Käs im Ostend.
In Frankreich ist es lebendiges Kulturerbe, in Deutschland fristet es eher in Nischendasein: das Chanson. Hätte sich das Frankfurter Multitalent Jo van Nelsen allein auf dieses Genre kapriziert, wäre wohl sein Bühnenjubiläum im Januar 2014 kein Thema gewesen. Sänger, Schauspieler, Moderator, Autor, Regisseur, Systemischer Coach – der gebürtige Bad Homburger ist breit aufgestellt, wird mit dem Tigerpalast genauso assoziiert wie mit Culture Beat. Musikmanager wünschen sich oft eine klare Ausrichtung. „So bin ich aber nicht, ich langweile mich dann schlichtweg, bin unzufrieden. Deshalb so viele Berufe“, erklärt JvN. Fragt man ihn nach den Highlights der letzten 25 Jahre, muss er nicht lange nachdenken. „Richtig toll war vor Jimmy Somerville im Cirque d´hiver in Paris mit ,Der Erdbeermund’ aufzutreten.“ Oder mit Regisseurin Birgitta Linde das Theatrale in der Kleinkunst auszureizen. Erst recht bei „Ich will. Ein Chansonabend für Dich und mich und für Hildegard Knef“ die Diva in Berlin in der ersten Reihe zu entdecken. „Sie bekam ihr eigenes Leben erzählt und honorierte das dann auch noch – ein großer Moment für mich.“ Die Knef ermunterte ihn damals schon mit Band zu arbeiten. Für „Lampenfieber“ konnte er dann endlich mit echten Jazzern auf der Bühne stehen. Und die nahmen den Mann der Worte als Musiker wahr. „Eine hohe Ehre.“ Und was Neues. Plötzlich klangen Kreisler, Hollaender und Porter mal ganz anders. Am Freitag, 8.5., steht Jo van Nelsen noch mal mit seinen Jungs aus der Tigerpalast Band, Jan Beiling (Saxophon), Jens Biehl (Schlagzeug), Michael Höfler (Kontrabass) und Bernd Schmidt (Klavier), auf der Bühne. Wahrscheinlich zum letzten Mal in Frankfurt in der großen Besetzung. Schon am Donnerstag, 7.Mai, 20 Uhr, geht in der Romanfabrik in der Hanauer Landstraße 186 van Nelsens neuestes Format, die Grammophon-Lesung in die nächste Runde. Diesmal widmet sich der Gastgeber des Abends Siegfried Kracauers erstem Roman, "Ginster", aus dem Jahre 1928. Der kühl-distanzierte, oft ironische Stil der "Neuen Sachlichkeit" trifft auf das emotional aufgeladene Thema des Ersten Weltkriegs Ausbruchs, wie ihn Kracauer in seiner Heimatstadt Frankfurt erlebte. Im Sinne der Grammophon-Lesungen, die den Soundtrack zu wiederentdeckten und oft vergessenen Texten liefern will, hat Jo die scheußlichsten Märsche, Rheinlieder und patriotischen Tongemälde seiner Schellackplatten-Sammlung herausgesucht. Im wahrsten Sinne des Wortes: Ein Mords-Spaß! Gespielt werden sie von einem Original-Koffer-Grammophon, das für den Ersten Weltkrieg entwickelt wurde.

>> Lampenfieber – Chanson meets Jazz, Ffm., Die Käs, 8.5., 20 Uhr , Eintritt: 25,10
 
6. Mai 2015, 08.31 Uhr
Detlef Kinsler
 
Detlef Kinsler
Weil sein Hobby schon früh zum Beruf wurde, ist Fotografieren eine weitere Leidenschaft des Journal-Frankfurt-Musikredakteurs, der außerdem regelmäßig über Frauenfußball schreibt. – Mehr von Detlef Kinsler >>
 
 
Fotogalerie:
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