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Foto: Detlef Kinsler
Foto: Detlef Kinsler

Glänzender Abschluss von "Summer in the City"

Review: Matt Corby im Palmengarten

Der australische Singer-Songwriter Matt Corby war am Dienstagabend im Palmengarten. Er bildete den Abschluss der Sommerkonzertreihe "Summer in the City" vom Mousonturm. Seine Fans wollten ihn nicht ziehen lassen.
Dieses Konzert sei unter den Top Fünf seiner Tour, lässt Matt Corby am Dienstag sein Publikum wissen. Seit November sei er bereits auf Tour - und gerade etwas "Spaced out". In anderen Sphären schwebte auch das Publikum: Teilweise auf der Wiese auf Decken sitzend, mal gedankenverloren in den blauen Spätsommerhimmel schauend, mal nickend den Kopf gen Bühne gerichtet. Der australische Musiker wirkte in der Konzertmuschel des Palmengartens etwas schutzlos. So einen Singer-Songwriter stellt man sich in der Regel immer mit Gitarre vor. Corby hingegen stand schlicht gekleidet auf der Bühne, mit nichts ausgestattet als seiner Stimme. Sein Gesicht versteckte er hinter seiner ausgeprägten Behaarung. Er hatte zwar seine Band im Rücken, dennoch wirkte er etwas verloren, was vielleicht auch an seiner zurückhaltenden Art lag. Weder bewegte er sich viel, noch kommunizierte er viel mit dem Publikum.

Umso offensiver war sein Gesang. Corbys Stimme turnte die Tonleiter hinauf und hinunter. Gar nicht so leise wie man das anhand seines Albums vermuten würde - viel eher war es eine beinah sportliche Leistung. Ab und zu griff Corby dann doch zur Gitarre oder gar zur Querflöte. Doch immer wirkte er eher in sich gekehrt. Selbst als Fans aus Weißrussland mit einem selbst gestrickten Schal ankamen, kicherte er eher verhalten, als den Showmaster zu geben. Lieber konzentrierte er sich auf's Musik machen - eigentlich ganz sympathisch.

Erst Live merkt man wie soulig sein Album eigentlich ist. Was sicherlich auch daran liegt, dass einem klar wird was für eine stimmliche Leistung hinter der Musik steckt. Die kam besonders bei dem Song "Monday" zum Tragen. Bei dem Schnipssong stand Corby auf einmal alleine auf der Bühne und war seine eigene Band. Er legte mit Hilfe einer Loop Machine seinen eigenen Gesang mehrmals übereinander, sodass auf einmal ein ganzer Corby-Chor entstand. Doch etwas passte ihm dabei nicht recht. Er brach die Aufnahme ab. "It's fucking terrible" ließ er sich aus, was beim Publikum hingegen für einen emphatischen Lacher sorgte. Dieser wurde sogleich mit in die Schleife eingebaut und sorgte jedes Mal für ein neues Raunen der Menge. Auch wenn Corby immer noch nicht ganz glücklich über die Aufnahme schien, zog er das Lied durch. Das Publikum saß ihm sowieso zu Füßen.

Das letzte Konzert in der Reihe des Mousonturms war ein gelungener Abschluss. So kann man den Sommer ausklingen lassen. Mit etwas Fernweh in der Brust, sah man den vorbeiziehenden Flugzeugen hinterher. Auf so ein entspanntes Hörerlebnis unter freiem Himmel muss man erst einmal wieder eine Weile warten, wenn es dann wieder heißt "Summer in the City".
 
24. August 2016, 11.04 Uhr
Tamara Marszalkowski
 
 
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