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Ab in die Zukunft

Alles was ich habe im Mousonturm

Am Mousonturm ist gerade ein begeh­bares Archiv für Zukunftsfragen und Gesellschaftsentwürfe zu betrachten. Allerdings nur noch am Donnerstagabend. Also: hingehen!
Auf zwei Euro-Paletten stapelt sich Material: Fotos, Zettel und zugehörige Objekte, etwa Objekte in einem Plastikbeutel und Objekte, die klingen. Inventarlisten von Geräuschen, aber auch von Geschichten. Und Briefe finden sich auch dort, die die Künstler für ihre Gäste hinterlassen haben. Diese ebenso poetische wie launige Materialsammlung von Melanie Mohren und Bernhard Herbordt ist die Grundlage, aus der das Künstlerduo seine Reihe „Alles was ich habe“ speist. Nach Berlin, Novi Sad und Stuttgart macht das Projekt jetzt in Frankfurt Station: Am Künstlerhaus Mousonturm haben die beiden eine neue Edition ihres langfristigen Recherche- und Archivprojektes erarbeitet, das sich mit der Zukunft beschäftigt, mit Visionen und Entwürfen kommender Gesellschaften. Paradoxerweise entwirft sich diese mögliche Zukunft gerade im Archiv, in der Anhäufung und Reorganisation des Materials von Gestern.

In Frankfurt sind Herbordt/Mohren keine Unbekannten, sie haben in Gießen Angewandte Theaterwissenschaften studiert und am Mousonturm ihre ersten Stücke herausgebracht. „Das Zentrum unseres Archivs sind 170 Fragen, zu denen wir seit 2009 Material sammeln“, so Melanie Mohren. In ihren inszenierten Ausstellungen machen sie ihr Material zugänglich, und dies im wahrsten Sinne des Wortes: Die Bühnenbildner Hannes Hartmann und Leonie Mohr bauen in jeder Stadt einen neuen Raum aus einem Kilometer Dachlatten, in dem Fragen und Materialien in thematischen, aber auch assoziativen Zusammenhängen ausgestellt werden – eine Sammlung, durch die sich der Zuschauer frei bewegen kann, um seine eigenen Kontexte und Erzählungen zu schaffen, seine eigenen Zukunftsentwürfe womöglich. Für „Alles was ich habe #5: Zuschauen“ sortieren Herbordt/Mohren ihr Material nach verschiedenen Qualitäten: „Es geht uns um den Versuch der Begegnung von mir mit unterschiedlichem Material“, erzählt Melanie Mohren. Dabei hat ihr Archiv keinen Vollständigkeitsanspruch. „Jeder Gegenstand führt das Prinzip des Archivierens ad absurdum“, so Bernhard Herbordt, „beispielsweise die Liste der Klänge, die man hören könnte.“ Betritt allerdings ein Zuschauer ihre Archivinstallation und liest die Liste dieser möglichen Klänge, so kann er sie hören – und das Archiv realisiert sich wie das Kommende in demjenigen, der es begeht.

>> Alles was ich habe #5: Zuschauen. Inszenierte Ausstellung. Ffm: Künstlerhaus Mousonturm, Waldschmidtstraße 4, 30.6., 18–22 Uhr, Eintritt: 5,-
 
30. Juni 2011, 11.57 Uhr
red
 
 
Fotogalerie:
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