Der Kunstraum Synnika lädt gemeinsam mit dem Förderverein Roma e.V. und anderen zur Online-Veranstaltung „Housing Now“. Dabei soll über Wohnraummangel, Leerstand und nötige Veränderungen diskutiert werden.
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Im Dezember vergangenen Jahres besetzten Wohnungslose zum zweiten Mal das leerstehende ehemalige Schwesternheim der Charité in der Habersaathstraße in Berlin Mitte. Mit Erfolg: Der Eigentümer hatte ursprünglich den Abriss des Nachkriegsbaus geplant, um Luxuswohnungen zu errichten. Nun wird das Gebäude kommunalisiert und durch die ehemals Obdachlosen in ein selbstverwaltetes Wohnprojekt umgewandelt. Diese seltene Erfolgsgeschichte wollen auch Frankfurter Initiativen nutzen, um gemeinsam mit Berliner Gleichgesinnten über die akute Wohnungskrise und mögliche kommunale Lösungen zu diskutieren.
Moderiert wird „Housing Now“ von Arts of the Working Class, einem Straßenmagazin mit Kunstschwerpunkt, und dem Projektraum Synnika, der sich selbst in einem umfunktionierten, ehemaligen Bürogebäude im Bahnhofsviertel, dem NIKA, befindet. Im selben Gebäude sind jetzt nicht nur selbstverwaltete Wohnungen untergebracht, sondern auch die Räume des Fördervereins Roma e.V., der ein eigenes Wohnhaus für obdachlose Roma in der Stadt fordert. Die überfüllten Massenunterkünfte seien gerade in der Corona-Pandemie mit steigenden Fallzahlen nicht sicher. „Konkrete Alternativen sind somit auch in Frankfurt mehr als dringlich gefragt, und das bei aktuell stark zunehmendem Leerstand an Büro- und Geschäftsräumen, insbesondere im Innenstadtbereich,“ heißt es im Schreiben zur Veranstaltung.
Ob und wie der Leerstand in der Stadt pragmatische Lösungen gegen die Wohnungskrise bieten kann, darüber werden die Initiativen am Freitagnachmittag mit Vertretern der Städte Berlin und Frankfurt diskutieren. Über einen Online-Link können sich Interessierte einwählen.