Es sieht derzeit wüst aus an der Welle, dem Gebäudekomplex direkt hinter der Alten Oper. Wo einst ein Wasserbecken war, tun sich jetzt Gräben auf. Das Außengelände soll bis Oktober runderneuert werden.
Nicole Brevoord /
Büros und Geschäfte in der Innenstadt, in Laufnähe zur Alten Oper und zur Fressgass’ – das Konzept vom geschwungenen Gebäudeensemble Die Welle klingt verlockend. Doch die kleinen Geschäfte und Gastronomien wechselten in den vergangenen elf Jahren häufig, die Mitarbeiter der in der Welle ansässigen Büros reichten wohl oft auf Dauer als Kundschaft nicht aus, denn Laufkundschaft, die sucht man an der angeblich zu 75 Prozent vermieteten Welle vergebens. Im Oktober 2012 hatte die Axa Real Estate die Welle aufgekauft und sich zum Ziel gesetzt, das Objekt ordentlich aufzuwerten. Derzeit ist der Außenbereich von Baggern aufgerissen, die Wasserbassins sind verschwunden. Bis Oktober dieses Jahres sollen hier die Pläne des renommierten Frankfurter Architektenbüros Schneider+Schumacher umgesetzt werden.
Im Mittelpunkt der grundlegend neugestalteten Außenanlage soll ein raumbildendes Element stehen, eine aus mehreren Teilen zusammengesetzte Aluminiumskulptur. Diese soll sich mit ihrer silbergrauen, matt geschliffenen Oberfläche wie eine Welle durch das Außengelände ziehen. Die Skulptur wird laut dem Architekturbüro im Werk vorgefertigt und muss dann an der Baustelle nur noch zusammengefügt werden. Die Skulptur gliedere sich in sechs Abschnitte, wovon sich drei als Bogen von der Erdoberfläche lösen und unterschiedliche Höhen erreichen. So soll der von der Alten Oper aus gesehene erste Bogen eine Höhe von bis zu 6,62 Metern erreichen, gefolgt von dem sogenannten „Glorious Arch“, der 17,86 Meter messen und in die „Joyful Wave“ mit einer Höhe von 6,97 Metern münden soll.
Auch wenn für die derzeitige Baustelle 21 Bäume gefällt worden sein sollen, so werde in Zukunft nicht auf Grünflächen verzichtet, versichert das Architekturbüro. Die Außenanlage soll sich in begrünte, wasserführende und befestigte Bereiche gliedern. Insgesamt soll die Grünfläche auf 1600 Quadratmeter ausgeweitet und die Aufenthaltsqualität auch durch Sitzgelegenheiten verbessert werden. Im Oktober 2015, so sieht es der Zeitplan vor, werden die Umbaumaßnahmen abgeschlossen sein, deren Kosten dem Vernehmen nach im zweistelligen Millionenbereich liegen sollen. "Die Neugestaltung nimmt den heutigen Zeitgeist einer harmonischen Verbindung von Leben und Arbeiten auf und vervollständigt dies mithilfe neuester Technologien der Lichtgestaltung sowie Gebäudeeffizienz. Damit schaffen wir nicht nur neuen lebendigen Raum, sondern ein neues architektonisches Highlight im Herzen", sagt Matthias Leube, Managing Director bei der AXA.
Jahrgang 1974, Publizistin, seit 2005 beim JOURNAL FRANKFURT als Redakteurin u.a. für Politik, Stadtentwicklung, Flughafen, Kultur, Leute und Shopping zuständig