Ukraine-Krieg

„Putin muss sehen, dass alle gegen ihn sind“

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Am Mittwoch demonstrierten mehr als tausend Schülerinnen und Schüler gegen den Angriff Russlands auf die Ukraine. Mit der Forderung, den Krieg zu beenden, zogen sie von der Alten Oper bis zum Römerberg. Aufgerufen zu den Protesten hatte das Bündnis Frankfurter Schüler*innen.

Viviane Schmidt /

Am Mittwochmittag trafen sich Schülerinnen und Schüler unterschiedlichster Klassenstufen an der Alten Oper, um gegen den Ukraine-Krieg zu demonstrieren. Zu den Protesten hatte das Bündnis Frankfurter Schüler*innen aufgerufen. Nach Angaben der Polizei haben rund 1300 Demonstrierende teilgenommen.

Ein Krieg als Lösung für einen territorialen Konflikt, sei auf das Schärfste zu kritisieren und dürfe nicht als politisches Werkzeug verwendet werden, so Jakob Grohall, Mitorganisator der Veranstaltung im Vorfeld. Dennoch werde die russische Bevölkerung immer mehr abgekapselt, „das ist keine Demonstration gegen Russland, sondern gegen den Völkerrechtsverletzer Putin“, heißt es vom Bündnis Frankfurter Schüler*innen an der Alten Oper. Wirtschaftliche und geopolitische Interessen dürften nicht auf den Schultern der Zivilbevölkerung ausgetragen werden.

„Es ist sehr schockierend, dass ein Krieg direkt vor unserer Haustür stattfindet. Putin muss sehen, dass alle gegen ihn sind“, sagte der 13-jährige Timio Z. Sein Klassenkamerad Gabriel R. ergänzte: „Wir sind bereit, den Ukrainern zu helfen und ihnen einen Platz zum Leben zu geben.“ Die beiden Schüler der Musterschule hoffen, dass geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer bald zurück in ihre Heimat können.

Lautstark schallten Parolen wie „Hoch die internationale Solidarität“ oder „Say it loud, say it clear: Refugees are welcome here“ durch die Straßen der Innenstadt. Dabei trugen einige Schülerinnen und Schüler ukrainische Flaggen oder auch Banner und Plakate, die ein Kriegsende und den Abzug der russischen Truppen forderten. Am Römerberg angekommen, gedachten die Schülerinnen und Schüler der Opfer des Krieges mit einer Schweigeminute.

Bereits vor einigen Tagen bildete die integrierte Gesamtschule Süd gemeinsam mit der Carl-Schurz-Schule eine Menschenkette, um ein Zeichen gegen Putin und den Krieg zu setzen. Unter anderem an der Bettinaschule werde verstärkt im Geschichts- und Politikunterricht über den Krieg gesprochen, erzählt Lola O. Darüber hinaus berichtet die 15-Jährige von speziellen Info-Tagen, die die Schülerinnen und Schüler aufklären sollen.

Außerdem sei es wichtig zu zeigen, dass es nicht nur Sache der Politiker ist, sondern alle betroffen sind, sagte Melina M., Schülerin des Lessing-Gymnasiums. Bei ihrer Freundin Bella M. ist die Teilnahme an der Demonstration persönlich begründet, da ihre Eltern aus der Ukraine kommen: „Es ist schrecklich, was dort passiert und dieser Krieg geht ganz Europa etwas an“, sagt die 18-Jährige. Im 21. Jahrhundert, so Bella M. weiter, sei schlichtweg kein Platz für Krieg.

„Wir als Schülerschaft können uns vor dieser Krise nicht verstecken. Sie erfordert zu viel Leid und Tod auf beiden Seiten des Konfliktes“, heißt es im Aufruf vom Bündnis Frankfurter Schüler*innen. Deshalb wurden während der Kundgebungen und dem Zug durch die Innenstadt zusätzlich Geldspenden für die Organisation Bündnis Entwicklung Hilft gesammelt, um weitere Hilfsmaßnahmen in der Ukraine zu ermöglichen.


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