... lange mussten die Fans auf ihren Schwarm warten, endlose Minuten während die Bühne gekehrt und die Pausenmusik immer grotesker wurde. Meine Heldin in diesen Momenten kollektiven Herumguckens: ein kleines Mädchen mit rotem Pullover und festem Blick nach vorne, höchstens 11 Jahre alt, das aus einer der hinteren Reihen heraus nicht müde wurde ihren bunt blinkenden Lichtstab zu schwenken - eine gefühlte Stunde lang, während der Umbauarbeiten. Begonnen hat alles vor den Toren der Festhalle, überall Spuren der Fans, Durchhaltemüll von der Chipsdose bis zur Petflasche, Reste von Zeltplanen, regennasse Schlafsäcke, zurückgelassen von denen, die als erste eingelassen werden wollten, um die besten Plätze vor der Bühne zu ergattern. Während die Halle sich füllt, Natasha Bedingfield, die tapfer auf der ansehnlichen Mittelbühne ohne den Einsatz großer Technik ihre Hits auf den Weg bringt und das Publikum schon ein gutes Stück weit mitnehmen kann – vor der großen Party. Und dann geht´s richtig los: Justin, Justin, Justin – laut wird es, sehr laut, die ganze Halle ein einziger Schrei, und dann noch lauter - die Show beginnt. Unterstützt von einer 14-köpfigen Band und Tänzern geht Timberlake ans Mikro, in die Tasten und in die Saiten, beim Tanzen auf Ganze und mit den Tänzerinnen ins Detail. Ja, auch Papa bekam nicht nur ordentlich was auf die Ohren, sondern auch was zu sehen. Futuresex und Lovesounds, so der Titel der Tour. Inklusive eines gut 45 Minuten dauernden Werbeblock der Timbaland-Posse, in dem der Hitmacher es richtig krachen ließ und dem Publikum auf riesigen halbtransparenten Screens zeigte, was heute im Mediamix-Bizz Stand der Dinge sein mag: Beats direkt aus dem Erdinneren und für die Augen ein Video rund um die Künstler, die Timbaland allerorten zu Stars macht. Laut war´s, sehr laut – akustisch grenzwertig, viele Songs kaum wieder zu erkennen. Der Tochter hat´s dennoch mächtig gut gefallen. Und mir auch – hohes Tempo, tolle Show, eingängige Songs und ein Beat, der noch immer nachdröhnt.