Hermetisch abgeriegelt und streng bewacht lagert die Hälfte der Goldreserve Deutschlands in Frankfurt. Ein kleiner Teil ist ab Mittwoch im Geldmuseum der Deutschen Bundesbank ausgestellt – und erstmals für die Öffentlichkeit zu sehen.
Nicole Nadine Seliger /
Oro, escudo, guld – das goldene Metall fasziniert Menschen seit Jahrtausenden von Jahren in unterschiedlichen Kulturen. Ob als offizielles Zahlungsmittel, Handelsware oder Geldanlage – Gold spielt in der Geschichte der Menschheit schon lange eine Rolle. Ab Mittwoch, 11. April, kommen Besucher des Geldmuseums dem seltenen und wertvollen Material wohl näher als sonst. Insgesamt acht Goldbarren in einem Gesamtwert von etwa 3,5 Millionen Euro sind in der Sonderausstellung „Gold. Schätze in der Deutschen Bundesbank“ zu sehen. Anders als das eine Exemplar in der Dauerausstellung, lagern die wertvollen Objekte hinter Glas und können nicht berührt werden.
Barren sind Unikate „Jeder Barren ist unterschiedlich, keiner gleicht dem anderen“, erklärt Carl-Ludwig Thiele aus dem Vorstand der Deutschen Bundesbank am Dienstag. Tatsächlich unterscheiden sich die Barren in der Vitrine in Form, Größe und Herkunft. Das 1917 in London gegossene Exemplar, das älteste im Besitz Deutschlands, ist dabei, wie auch der jüngste Barren aus dem Jahr 2014. Alle ausgestellten Barren sind Teil der 3.374 Tonnen schweren Goldreserve Deutschlands, die über den Handel der Notenbanken seit dem Zweiten Weltkrieg nach Frankfurt gekommen sind. Etwa die Hälfte des deutschen Goldbestands lagert bei der Deutschen Bundesbank, die andere Hälfte in der Federal Reserve Bank of New York und der Bank of England in London. Ergänzende Video-Projektionen erklären die Prägungen auf den Goldbarren. Vitrinen mit historischen Goldmünzen und Sammlermünzen komplettieren die Ausstellung um das kostbare Metall.
Es ist das erste Mal, dass die Deutsche Bundesbank einen größeren Teil ihrer Goldreserven der Öffentlichkeit zeigt. Die Ausstellung ist Teil einer Initiative der Bank, ihre Arbeit transparenter zu machen. „Es gab in der Vergangenheit Zweifel bei den Menschen, ob die Goldbestände noch vorhanden und echt sind“, sagte Thiele. Deshalb informiere die Bank seit 2012 regelmäßig über den Bestand des „deutschen Goldes“.
>> Gold. Schätze in der Deutschen Bundesbank, Sonderausstellung, 11.04.-30.09.2018, Mo-So 9-17 Uhr (Sa geschlossen), Geldmuseum der Deutschen Bundesbank, Wilhelm-Epstein-Straße 14, Eintritt frei, weitere Informationen (auch zu Führungen durch die Ausstellungen) finden Sie auf der Homepage des Museums