Am heutigen Montag beginnt nicht nur das Wintersemester an der Goethe-Universität, sondern auch der Präsenzbetrieb nach drei Semestern, die ausschließlich online stattfanden. Am Campus herrscht reger Betrieb: Studierende blicken zuversichtlich ins neue Semester.
Sinem Koyuncu /
Am heutigen Montag hat das Wintersemester an der Goethe-Universität angefangen. Erstmals nach drei Semestern virtueller Lehre finden wieder Präsenzveranstaltungen am Campus statt. Unter Einhaltung der 3G-Regeln können die Studierenden wieder mit ihren Kommilitoninnen und Kommilitonen im Hörsaal, den Seminarräumen sowie in den Mensen und den Cafeterien sitzen. An den Gebäudeeingängen wird die Zugehörigkeit zur Goethe-Universität durch Vorlage der Goethe-Card überprüft und in sämtlichen Gebäuden und während der Lehrveranstaltungen herrscht eine Maskenpflicht.
Zum offiziellen Vorlesungsbeginn versammeln sich zahlreiche Studierende am Campus. Vor den verschiedenen Gebäuden des Westend-Campus unterhalten sich Studierende in der 30-minütigen Pause zwischen den Lehrstunden. Die allgemeine Stimmung der Studierenden ist positiv; sie freuen sich auf das beginnende Semester. „Ich persönlich habe den Präsenzunterricht vermisst, weil es meiner Meinung nach einfacher ist Seminardiskussionen zu führen, wenn man gemeinschaftlich in einem Raum sitzt“, sagt der Informatik- sowie Soziologiestudent Luca Neuperti. Er befindet sich derzeit im siebten beziehungsweise fünften Semester seines Doppel-Bachelor-Studiums. Er hat sowohl den Präsenzbetrieb vor der Pandemie miterlebt als auch die vergangenen Onlinesemester und sieht in beiden Lehrmethoden Chancen. „Während der Online-Zeit konnte man auf jeden Fall produktiver studieren, dadurch dass man zeitlich flexibler war oder auch mehrere Veranstaltungen, die zeitlich parallel stattfinden, belegen konnte“, sagt Neuperti. Nichtsdestotrotz freue er sich auf das Semester und auf den Kichererbsensalat in der Mensa.
Auch die Studierenden im ersten Semester freuen sich, das Studium in Präsenz beginnen zu können. Die beiden Studentinnen Ece Yildiz und Abeinayaa Mahendran sind für ihr Jura-Studium nach Frankfurt gezogen. Neue Kontakte zu knüpfen und Anschluss am neuen Wohnort zu finden, sei am Campus deutlich einfacher als Online, sagen sie. Sie befürchten keinen erneuten Wechsel in die virtuelle Lehre: „Die Mehrheit ist doch ohnehin geimpft. Ich denke, dass die Wahrscheinlichkeit eines weiteren Online-Semesters sehr gering ist“, so Ece Yildiz.
Etwas gedämpfter ist die Freude über den Wechsel zum Präsenzbetrieb bei den beiden Studenten Agit Kaya und Joshua Kojo. Beide studieren im zweiten Semester und auch für sie ist es das erste Semester in Präsenz. Die beiden gebürtigen Offenbacher gehen ohne Erwartungshaltung an das neue Semester heran. „Dadurch, dass ich bisher keine Präsenzveranstaltungen hatte, kann ich nicht einschätzen, ob ich diese mehr mag als online“, sagt Joshua Kojo. Trotzdem seien sie gespannt auf die neue Form des Studierens. Einen Grund zur Klage gebe es trotzdem: „Ich finde es etwas lästig, dass man sich jetzt für alle Vorlesungen und Seminare in Präsenz Online über ein gesondertes Portal der Universität anmelden muss, bevor man teilnehmen kann“, kritisiert Agit Kaya. Dennoch können die beiden Studenten die neuen Verordnungen und Richtlinien nachvollziehen und sind zuversichtlich, dass es nicht erneut zu einem Wechsel in die virtuelle Lehre kommen wird. „Mittlerweile sind eh fast alle geimpft, wofür also nochmal in den Online-Betrieb wechseln“, sagt Kojo.