Scout Niblett ist zurück. Mit einem neuen Album, dessen Gästeliste allein jede Aufmerksamkeit lohnt. Vier Duette mit Will Oldham aka Bonnie „Prince“ Billie aka Palace Music sind da nur ein guter Grund. Dass der heute nicht mit auf der Bühne steht, ist schade, angesichts der fast schon schmerzhaften Präsenz von Scout Niblett und ihren Songs aber auszuhalten. Es gibt nichts besseres da draußen, seitdem Chan Marshall (Catpower) lieber „Hollywood, Hochglanzgazette, High Heels“ sagt.
Kennt ihr das Gefühl, das entsteht, wenn man die besten Belle And Sebastian Songs hört, jenes Moment, in dem Stuart Murdochs ätherische Gesangsstimme ein luftiges Pop-Gitarrenarrangement umarmt und beides in erhabene Entrücktheit mündet? Näher dran sein kann man kaum. Es ist das gleiche Gefühl bei Björn Kleinhenz’ drittem Album "Quietly Happy And Deep Inside". Kleinhenz, der schwedische Mittzwanziger, klingt dabei sowohl altersweise, in traurigen Erinnerungen versunken, wie gegenwärtig. Ein großes, ein zeitloses Singer/Songwriter Album hat er geschaffen, das zwischen Opulenz und Reduktion schwankt und einen schier trunken macht ob all seiner Melodie, Melancholie und Musikalität.
Ist Singer/Songwriter the new Emo? Vielleicht. Bei diesem Album ganz sicher. Und an diesem Abend ebenso. Denn das gilt für Scout Niblett nicht minder. Zu überprüfen am 13.5., 20 Uhr im Schlachthof in Wiesbaden.