Nach der lauten Karnevalszeit, die manch einer als Ausrede nutzt, um drei Tage dauerbesoffen zu sein, kommt die stille Fastenzeit. Jetzt ist Selbstdisziplin gefragt. Doch worauf verzichten die Hessen eigentlich so?
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Am 22. Februar beginnt die Fastenzeit. Ursprünglich zuhause in der Religion und gedacht, um Seele und Körper von begangenen Sünden zu reinigen, geht der Trend in der Neuzeit immer mehr in Richtung Heilfasten. Auch der Landeschef der DAK-Versicherung, Michael Hübner ist überzeugt: „Fasten ist wie Urlaub für den Körper. Gewohntes unterbrechen und auf Unwichtiges verzichten schafft mehr Lebensqualität.“
Laut einer von der DAK-Gesundheit in Auftrag gegebenen Forsa-Umfrage würden 62 Prozent der 1013 befragten Hessen am ehesten auf Alkohol verzichten. Auf dem zweiten Platz folgen mit 57 Prozent Süßigkeiten, auf dem dritten mit 39 Prozent Fleisch und auf dem vierten Platz mit 32 Prozent Glimmstängel.
Jeder dritte Hesse würde laut der Umfrage sein Handy für eine Weile abschalten, wobei Frauen (34 Prozent) zu diesem Verzicht eine größere Bereitschaft zeigen als Männer (27 Prozent). Auch ein zeitlich begrenzter Verzicht auf das Internet käme für 22 Prozent der Befragten in Betracht. Doch nur acht Prozent könnten sich vorstellen, das Auto für sieben Wochen gegen öffentliche Verkehrsmittel einzutauschen. Grundsätzlich zeigten sich in der Umfrage mehr Frauen als Männer gewillt, für eine bestimmte Zeit auf Konsumgüter und Genussmittel zu verzichten.
Im Gegensatz zu den ostdeutschen Bundesländern scheinen die Hessen beinahe eine Vorliebe fürs Fasten zu haben: 32 Prozent der befragten Hessen gaben an, sich „schon öfters“ in Verzicht geübt zu haben. Weitere 21 Prozent haben bislang einmal gefastet. Nur neun Prozent haben noch nie gefastet, können es sich aber vorstellen. Völlig ausgeschlossen ist der bewusste Verzicht für etwa 32 Prozent. Damit gehört Hessen zu den Ländern, die mit am wenigsten Abneigung gegen das Fasten zeigen.
Hübner gibt einen Tipp, um sich die Fastenzeit angenehmer zu gestalten: „Wer seinem Körper oder seiner Psyche helfen möchte, sollte nicht nur an Verzicht und Verbote denken. Als Alternative bietet sich an, sieben Wochen lang bewusst etwas Gutes für sich zu tun.“ Das könne gesunde Ernährung oder gezielte Entspannung sein.