Jetzt ist es auch von offizieller Seite bestätigt: Die Commerzbank zahlt einen Großteil der Staatshilfen in den nächsten Monaten zurück. Dazu ist eine milliardenschwere Kapitalerhöhung nötig.
red /
Die Commerzbank will sich vom Staat loseisen und endlich wieder Bank sein. Und so kündigte sie jetzt an: 14,3 Milliarden Euro der 16,2 Milliarden Euro Staatshilfen will das Geldinstitut bis Juni zurückzahlen. Die restlichen 1,9 Milliarden Euro sollen bis 2014 folgen. Dann wäre die Bank wieder ihr eigener Herr. Dafür strebt sie eine Kapitalerhöhung von elf Milliarden Euro an. Weitere 3,27 Milliarden Euro sollen aus eigenen Mitteln gestemmt werden. Der Bund soll allerdings der größte Einzelaktionär des Geldinstituts bleiben - mit 25 Prozent und einer Aktie.
Die Vorstandsmitglieder der Commerzbank werden die Rückzahlungen freuen. Könnten doch ihre Gehälter wieder üppiger ausfallen. Wegen der Staatshilfen ist das Jahresgehalt der Mitarbeiter auf 500.000 Euro begrenzt - wie bei den anderen staatlich gestützten Geldinstituten auch. Jetzt ist Bankchef Martin Blessing aber der Meinung, dass die Gehaltsdeckelung aufgehoben werden könne, sobald die Rückzahlung im Juni geleistet wurde. Auch Bonuszahlungen seien dann wieder möglich.
Seit der Finanzkrise gehört die Commerzbank zu einem Viertel des Bundes. Um sie vor ihrem Untergang zu retten, steckte der Staat ihnen den zweistelligen Milliardenbetrag an Stillen Einlagen des Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) zu.