Zweiter Verhandlungstag im Fall Tuğçe. Eine Freundin der Studentin, die in der Tatnacht mit dabei war, sagt aus: Schon vor der Tat habe der Angeklagte Tuğçe stark beleidigt und ihr gedroht.
Christina Weber /
Was ist in der Nacht auf den 15. November 2014 im und vor dem McDonald’s am Kaiserlei in Offenbach passiert? Das versucht zurzeit Jens Aßling, Richter am Darmstädter Landgericht, zu ermitteln. Er hat den Vorsitz im Prozess um den tragischen Tod der Studentin Tuğçe. Am zweiten Verhandlungstag sagte eine Freundin der Verstorbenen aus. Sie war mit der 22-Jährigen in der Tatnacht unterwegs. Schon vor dem Schlag, der letztendlich zu Tuğçes Tod führte, soll der Angeklagte Sanel M. sehr aggressiv gewesen sein. Bereits im Schnellrestaurant seien Sätze wie „Schlampe, wie viel kostest du denn?“, gefallen.
Tuğçe sei kurz darauf zwei minderjährigen Mädchen auf der Toilette zu Hilfe geeilt sein, die von Sanel M. und seinen Freunden belästigt wurden. Sie habe die jungen Männer aufgefordert zu gehen, die sie daraufhin erneut beleidigten. Zwei andere Männer seien schließlich dazu gekommen und hätten die angetrunkenen aggressiven Junendlichen aus der Toilette geführt. „Du wirst noch sehen, was du davon hast“, soll Sanel M. daraufhin gedroht haben – nur Minuten später schlug der 18-Jährige zu, Tuğçe stürzte und schlug hart mit dem Kopf auf den Asphalt auf. An den Verletzungen starb die junge Studentin schließlich.
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