Zwar hat der Ortsbeirat 1 (Innenstadt, Bahnhofsviertel, Gallus, Gutleut) vergangene Woche entschieden, dass das neu gebaute Westhafenviertel nicht als eigener Stadtteil ausgewiesen werden soll, dennoch unterstreicht das Quartier seine Eigenständigkeit gegenüber dem Gutleutviertel schon allein durch die unterschiedlichen Wohnbauten. Eine Chance zur Integration des chicen Mainufers bietet nun der Bau einer Kindertagesstätte im Westhafen. Die neue Kita „Westhafen“ entsteht als Teil des evangelischen Gemeindehauskomplexes und ist für fünf Gruppen ausgelegt.
Durch ihren Standort kann sie als verbindendes Element zwischen dem neu gebauten Westhafen-Viertel und dem Gutleutviertel wirken. „Die neue Kita wird entsprechend Kinder und ihre Eltern mit einem breiten Spektrum unterschiedlicher Herkunft aufnehmen und bekommt damit die Chance, ein Netzwerk für Familien und ihrer Kinder aufbauen zu helfen“, freute sich Bürgermeisterin Jutta Ebeling über den Magistratsbeschluss.
Tatsächlich dient die neue Kindertagesstätte nicht nur dem Bedarf aus dem Neubaugebiet, sondern nimmt auch Kinder der Evangelischen Hoffnungsgemeinde auf, wo es gravierende bauliche Mängel gibt. Gleichzeitig wird auch die eingruppige KT 82 an der Gutleutstraße in die neue Kita überführt. Diese wird wegen baulicher Mängel und ungünstiger Lage abgerissen, wenn die Westhafen-Kita fertig ist; an ihrer Stelle wird die Schule für Sehbehinderte (Hermann Herzog-Schule) einen Neubau errichten. Dort sollen auch Räumlichkeiten für eine eingruppige Kindertagesstätte geschaffen werden.
Die Angebotsstruktur der neuen Kindertageseinrichtung „Westhafen“ wird sich flexibel an der jeweiligen Bedarfs- und Nachfrageentwicklung orientieren. Nach heutigem Stand werden zunächst elf Plätze in einer Krippengruppe, sechzig Plätze in drei Kindergartengruppen und zwanzig Plätze für eine Hortgruppe zur Verfügung stehen. In allen Betreuungsbereichen können Kinder mit Entwicklungsverzögerungen und Behinderungen aufgenommen werden. Natürlich arbeitet die Einrichtung in allen drei Betreuungsebenen integrativ.
Sofern die Stadtverordneten zustimmen wird nach vor dem Sommer mit dem Bau begonnen. Die Bauzeit beträgt ein Jahr, die Kosten liegen bei 4,8 Millionen Euro.