Das Studierendenparlament der Goethe-Uni hat einen neuen Vorstand gewählt: Mit Myrella Dorn gibt es nach Jahren wieder eine Frau. Erste Aktionen sind geplant: eine "GegenMensa" sowie eine Vollversammlung.
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In seiner jüngsten Sitzung hat das Studierendenparlament der Goethe-Universität den Asta-Vorsitzenden Daniel Katzenmeier (Grüne Hochschulgruppe) im Amt bestätigt, daneben hat es die 24-jährige Lehramtsstudentin Myrella Dorn (Juso-Hochschulgruppe) neu gewählt. Damit besteht die linke Asta-Koalition weiter, gebildet wird sie von der Bündnis 90/Die Grünen Hochschulgruppe (Grüne Hochschulgruppe), der Juso-Hochschulgruppe, der Demokratischen Linken Liste (DL), der Fachschafteninitiative Demokratische Hochschule (FDH) und dem Wahlbündnis Linke Liste (LiLi). Bei den Uni-Wahlen im Januar erreichten sie eine stabile Mehrheit und vereinen gemeinsam 14 von 25 Sitzen des Studierendenparlaments auf sich.
Mit Myrella Dorn ist erstmals seit Ende 2011 wieder eine Frau im Vorstand des Asta. Ihre Vorgängerin Claudia Tinaui schied nach heftiger Kritik aus dem Amt, zuvor war ihre Ko-Vorsitzende Jessica Lütgens wegen ihrer Belastung durch das Studium ausgeschieden.
„Als feministische Koalition werden wir dafür kämpfen, dass Frauen sowohl bei den Professuren, als auch im Uni-Präsidium entsprechend repräsentiert sind", lässt Dorn mitteilen. "Gleichzeitig werden wir auch innerhalb des AStA darauf hinarbeiten, die strukturelle Benachteiligung von Frauen zu überwinden. Nur ein AStA mit starken Frauen ist ein starker AStA." Um einen stärkeren Fokus auf die Verbesserung der Situation von Studierenden mit Kind zu setzen, werde man ein Elternreferat einführen. Auch Wohnraum werde dieses Jahr wieder zentrales Thema sein: "Das Studentenwerk kann die Grundversorgung der Studierenden nicht mehr sicherstellen“, so Dorn. Die Abdeckungsquote bei Wohnheimsplätzen liegt mit drei Prozent in Frankfurt deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von elf Prozent. „Wir fordern die Landesregierung auf, die chronische Unterfinanzierung der Hochschulen und des Studentenwerks endlich zu beenden!“
Weitere zentrale Themen sollen der voranschreitende Abbau kritischer Wissenschaften und der Geschichte der Universität im Nationalsozialismus sein. Daniel Katzenmaier sagt, dass dieser Aspekt der Geschichte im Vorfeld des 100-jährigen Jubiläums der Uni immer mehr in den Hintergrund gerückt werde. „Unsere Bemühungen zum Erhalt und Ausbau studentischer Freiräume, wie dem geräumten Institut für vergleichende Irrelevanz (IvI), sowie die Auseinandersetzung mit reaktionären Burschenschaften und Verbindungen zielen auf eine andere Universität ab.“
Die erste Aktion des AStA findet am Dienstag, dem 6. Mai, statt. Mit dem "GegenMensa"-Aktionstag wird gegen die Preiserhöhungen in den Mensen und Cafeterien der Goethe-Uni protestiert. Um der Forderung nach der Zurücknahme der Preiserhöhung Ausdruck zu verleihen, lädt der Asta ab 14 auf dem Campus Westend zum gemeinsamen Grillen ein. Am Mittwoch, 7. Mai, veranstaltet der Asta eine studentische Vollversammlung (VV). Er fordert eine demokratische, ausfinanzierte und soziale Universität. Im Rahmen der bundesweiten Proteste gegen die Zustände an den Hochschulen werden in Workshops gemeinsam Probleme diskutiert und Gegenaktionen geplant. Beginn ist um 14:00 vor dem Hörsaalzentrum.