„Ich liebe alle Farben, weil jede eine eigene Bedeutung hat. Für mein Projekt Maximum Contrast habe ich aber schwarz, weiß und rot gewählt,“ sagt Kveta Pacovska. Die tschechische Künstlerin ist international bekannt für ihre Verbindung von moderner Kunst und Bilderbuch. Im Museum für Angewandte Kunst ist vom 13. September bis 13. Januar eine Ausstellung ihrer Werke mit dem Titel „Maximum Contrast“ zu sehen.
70 Einzelausstellungen sind ihr gewidmet worden, fast ebenso viele Auszeichnungen hat sie für ihr künstlerisches Schaffen erhalten. Sie gilt als die wichtigste Buchkünstlerin der Gegenwart. 1928 in Prag geboren, studierte Kveta Pacovska an der Akademie für Kunst, Architektur und Design in Prag. Da dies in der damaligen Tschechoslowakei die einzige Möglichkeit war, sich als Künstlerin öffentliche Präsenz zu verschaffen, begann sie in den 1960er Jahren Kinderbücher zu illustrieren. Abstrakte Bilder, Formen und Farben: Durch ihre Malereien werden die Bücher zum „Künstlerbuch für Kinder“. „Bilderbücher sind der erste Museumsbesuch,“ sagt Pacovska. „Wir unterschätzen oft diese kleinen Menschen, die wir Kinder nennen. Sie haben den Kopf noch ganz frei und können die Kunst ganz anders sehen, als wir.“
Auch in der Frankfurter Ausstellung liegt der Schwerpunkt auf dem bildnerischen Werk Pacovskas, mit Bezug zum Thema Buch. Die Ausstellung ist in zwei Abschnitte gegliedert. Ein Teil der Ausstellung zeigt ihre Künstlerbücher für Kinder, im anderen Teil der Ausstellung wird ihre Buchkunst im Rahmen von Malerei, Collage, Skulptur, Relief und Typographie präsentiert. Ein besonderes Merkmal ihrer Kunst ist die Verflüssigung und Vermischung von Kunstformen, wie zum Beispiel gefaltetes Metall, Bücher, die im Negativ-Verfahren hergestellt werden und auf den Seiten kreisrunde Aussparungen haben oder modelliertes Papier, das zum Material für konzeptuelle Architekturen wird. „Eigentlich ist es ganz falsch, als Künstler über seine eigenen Werke zu reden,“ sagt Pacovska „ Ich möchte, dass die Betrachter sich ihre eigenen Gedanken machen und meine Werke selbst erleben und genießen.“ Gelegenheit dazu besteht noch bis zum 13. Januar 2008 im Museum für Angewandte Kunst, Schaumainkai 17, Öffnungszeiten:
Di bis So 10 bis 17 Uhr, Mi 10 bis 21 Uhr
Text: Janine Denne, Foto: MAK