Erste Überraschung: Die Studiobühne des Mousonturms in Frankfurt ist ausverkauft, es müssen sogar willige Konzertgänger nach Hause geschickt werden. Zu voll. Zweite Überraschung: Knarfs einführende Worte und die ersten beiden Stücke versprechen eigentlich einen spannenden Abend mit echter Dynamik. Dritte (eher böse) Überraschung. Erst mal eingegroovt mit Gitarre, Bass und Elektronik pläscherte das Konzert im Retro-Disco-Groove vor sich hin und die Messages from outa space hatten dann eher das Niveau der Unterhaltungen im Tourbus, wo man sich - wie vorher verkündet - oft auch via Wihern verständigt, Motto: Mach mir den Hengst oder so ähnlich. Dazu passten dann auch die Verkleidungen, Kaftan mit überdimensionierter Sonnenbrille, schrill bunte Federn im Haar usw usf. wie hieß das Motto des Abends (und der neuen CD) doch noch: "Move Your Ass Your Mind Will Follow". Das mit dem arsch mag ja noch halbwegs geklappt haben, aber das mit dem Hirn haute dann weniger hin, obwohl der große Visionär des Free Jazz, Sun Ra, immer wieder gerne zitiert wurde. Zu Zeit von frühen Foyer des Art oder Der Plan hätte man das zumindest noch als genialen Dilettantismus bezeichnen können. Fairerweise sei erwähnt: den meisten im Publikum gefiel´s. Wie pflegte meine Großmutter selig zu sagen: Die Geschmäcker der Gestecker sind evrschieden.