Da lernt man dank Mi Loco Tango den wunderbaren Mundharmonikaspieler von „Spiel mir das Lied vom Tod“ kennen und plötzlich verfolgt einem die Melodie. Denn einen Tag nachdem Franco De Gemini bei der Record Release Party von MLT in Bad Vilbel gespielt hatte, nutze der katalanische Sänger Oscar Briz die Filmmusik, um damit sein Konzert in der Brotfabrik zu beginnen. Und gestern in der Kapp donnerte das Werk mit massiver Lautstärker aus den Boxen. Warum? Ganz einfach. Die neue CD von Hard-Fi, den Alternative-Indie-Post Punker aus GB, heißt „Once Upon A Time In The West“, der englische Titel des Leone-Streifens.
Obwohl Frau B. mit im Konzert war, gibt es heute kein Statement von ihr. Denn sie mochte eindeutig das Vorprogramm, die Frankfurter Band Velveteen (ihre Record Release Party feiern sie am 1.11. im Clubkeller – nicht verpassen!), lieber als die Stars von der Insel (ich auch, im Übrigen). Dafür murmelte der Produzent Olli Rüger, auch Gitarrist in Sashas Band, von „Clash für Kinder“. Ganz zufällig hatte er an diesem tag sein altes Clash-T-Shirt aus dem Schrank gezogen.
Tatsächlich haben die Hard-Fi-Buben gelegentlich mal einen Off beat-Song mit Dubappeal. Aber das macht sie noch nicht zu Neo-Clashs. Vergleichen mit den vielen, oft zitierten, erfolgreichen Post-Brit-Popbands sind Hard-Fi rauer, kantiger, schroffer aber trotz Suburbia-Texten nicht besonders nah an The Kinks und The Who. Dafür sind Hard-Fi zu beliebig, streifen zwar viele Musikstile, aber es fehlt ihnen die Persönlichkeit, daraus etwas wirklich Wiedererkennbares von singulärer Qualität zu schaffen. So ist die Musik meist tanzbar, schafft Partyatmosphäre, was auch am Mitgröhlfaktor vieler hey-hey-hey, ho-ho-ho-Zeilen liegen mag.