Unter dem Motto "Soundtrack meiner Kindheit" tourt Schauspieler Jan Josef Liefers und präsentiert die Musik seiner Jugend und kommt damit am 5.11., 20 Uhr auch in den Frankfurter Hof nach Mainz.
Geboren wurde das Programm für die Century of Song-Reihe der Ruhr Triennale 2006. Namhafte Künstler aus aller Welt spielten dort in den letzten Jahren die Musik, die sie einst geprägt oder bis heute beeinflusst hat, die in ihrem Leben wichtig war. Rickie Lee Jones, Suzanne Vega, Patti Smith, Elvis Costello, Ron Sexsmith, Laurie Anderson oder David Byrne seien stellvertretend genannt.
Parallel zur englischsprachigen Reihe sollten im Jahr 2006 zwei Konzerte stattfinden, die sich dem Thema Deutsche Schauspieler singen ihre Songs of the Century widmen. Jan Josef wurde mit seiner Band Oblivion eingeladen und spielte in der ausverkauften Jahrhundert-Halle Bochum zum ersten Mal die Musik, die ihn durch die verschiedenen Phasen seiner Kindheit und Jugend begleitet, beeindruckt und geprägt hat. Zwischen den Songs erzählte er von seinem Leben im Osten, sprach über die Hintergründe der einzelnen Bands und ihrer Lieder und setzte sie unmittelbar in Beziehung zu den jeweiligen Stationen und Ereignissen seiner Kindheit und Jugend.
Das Konzert erfuhr soviel Zuspruch, weckte soviel Interesse und Begeisterung, dass die Band sich entschied, das ursprünglich als einmaligen Auftritt geplante Programm auszubauen, durch dokumentarisches Material visuell aufzubereiten und einem breiteren Publikum in anderen deutschen Städten zugänglich zu machen.
Es ist vor allem das weitgehend diffuse und einseitige Bild, das viele Menschen im Westen von der DDR und ihrer Musikszene haben, dass hier differenziert wird. Mit den unterhaltsamen und sehr persönlichen Einblicken in den Alltag eines jungen Menschen im Osten, der sich seine eigenen Gedanken macht und versucht, seinen Weg zu gehen, ohne sich allzu sehr zu verbiegen - sowie der Kombination mit einigen der bemerkenswertesten Rock- und Popsongs der DDR, von der Band neu arrangiert und druckvoll gespielt, ist wohl die Besonderheit und der Erfolg dieses Konzerts am besten zu erklären.
Dabei sind es nicht mal die auch über die Grenzen der DDR hinaus bekannten Hits, die das Programm bestimmen, sondern eher weniger bekannte, von der DDR-Zensur verbotene oder unterdrückte Stücke. Und natürlich gibt es Lieder über Liebe, ihre Schwierigkeiten und Sehnsüchte. dk