Die Aktion Zootier des Jahres, eine Initiative von verschiedenen Zoo-Verbänden, kürt jedes Jahr eine Tiergattung, die besonderer Aufmerksamkeit bedarf. Dieses Jahr fiel die Entscheidung zugunsten der kleinen Menschenaffen aus.
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Das Zootier 2019 ist der Gibbon. Die Gattung hat dieses Jahr die Ehre aufgrund ihrer dramatischen Situation: Zwei der circa 20 vom Aussterben bedrohten Arten wurden in den vergangenen 20 Jahren durch den Menschen ausgerottet. Da in manchen asiatischen Kulturen Gibbon-Fleisch als Delikatesse gilt und der Nachwuchs der kleinen Menschenaffen als Haustier verkauft wird, sind sie vor allem von Wilderei, aber auch durch schwindenden Lebensraum durch Abholzung der Wälder bedroht. Sicher ist die Situation für viele Menschenaffen ähnlich, doch – und so begründet die Initiative auch ihre Entscheidung – ist die Lage der Gibbons nicht ansatzweise so bekannt, wie die anderer Menschenaffen.
Man erhofft sich durch die Ernennung, dass die Tiere, ähnlich wie Gorillas oder Schimpansen, stärker in den Fokus der Öffentlichkeit geraten. Viele Menschen wüssten gar nicht, dass Gibbons zu den Menschenaffen gehören, das öffentliche Interesse sei entsprechend gering. Durch die Ernennung zum Zootier des Jahres sollen die Gibbons und ihre dramatische Lage bekannter werden und somit Spenden für den Erhalt der Gattung steigen.