Heute ein letztes Mal Autos gucken

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Nils Bremer /

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) ist selbstredend zufrieden mit seiner Ausstellung, er rechnet, den heutigen Tag eingeschlossen, wieder mit einer Million Besucher, die die IAA in den vergangenen zehn Tagen besucht haben. Um die benzinsparenden, um die umweltfreundlichen Autos machten viele von ihnen zwar einen Bogen, dennoch darf die diesjährige IAA als grünste ihrer Geschichte gelten. Gestern forderte gar VDA-Präsident Matthias Wissmann im Gespräch mit dem Grünen-Politiker Fritz Kuhn eine schnellere Einführung einer emissionsabhängigen Kfz-Steuer. Zugleich verteidigte er die deutschen Autobauer gegenüber der Kritik von Umweltverbänden und der grünen Partei, die erstmals einen eigenen Stand auf der Automesse hatte. Auch Organisationen wie Greenpeace hatten bei der diesjährigen IAA die Öffentlichkeit für sich genutzt, um auf den "Klimakiller" Auto aufmerksam zu machen. Insbesondere deutsche Edel-Hersteller wie BMW, Mercedes und Porsche sahen sich der Kritik ausgesetzt. Das verwundert wenig: die wirklich spritsparenden Modelle waren noch allesamt Studien, die heutigen CO2-armen Gefährte wurden zwar beworben, doch zugleich wurden PS-starke Monsterautos der Öffentlichkeit präsentiert, die zwar weniger verbrauchen als ihre Vorgänger, demnach effizienter sind, doch noch lange keine Umweltengel. Die Oberklasse, so Wissmann, dürfe deswegen aber nicht verteufelt werden - sie machen einen Gutteil des deutschen Exports aus, 200.000 Arbeitsplätze hingen an ihr. Ein Tempolimit auf Autobahnen und stärkere CO2-Begrenzungen: das sind der Automobilindustrie Sache noch nicht. Immerhin konnte sie einen Kunden zurückgewinnen: der Tübinger Bürgermeister Boris Palmer (Grüne) mustert seinen Toyota aus und will künftig ein Smart-Modell fahren, das nur 103g/km CO2 ausstößt - weit unter dem Richtwert der Europäischen Kommission von 130 Gramm. Es gibt sie also die umweltfreundlichen deutschen Autos - doch man muss sie suchen. Dafür ist heute auf der IAA ein letztes Mal Gelegenheit.

Foto: FrankfurtPUR


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