Gewalt gegen Frauen

Jahresbericht des Frauennotrufs: Mehr Frauen suchen Hilfe

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Am Montag legte die Beratungsstelle Frauennotruf Frankfurt ihren Jahresbericht für das Jahr 2019 vor. Dieser zeigte, dass immer mehr von sexualisierter Gewalt betroffene Frauen Hilfe suchen. 2019 gingen über 100 Anfragen mehr ein als im Jahr zuvor.

jwe /

„Unsere Bemühungen tragen Früchte“, sagte Angela Wagner von der Beratungsstelle Frauennotruf Frankfurt am Montag. Durch die stetige Arbeit sei es gelungen, sexualisierte Gewalt häufiger in der Öffentlichkeit zu thematisieren und somit sichtbarer zu machen. „Das führte auch zu einer gestiegenen Bekanntheit unseres Beratungsangebots und der medizinischen Soforthilfe nach Vergewaltigung.“ Mit Sexualdelikten wie Vergewaltigungen, Nötigung, sexuelle Belästigung und Körperverletzungen wendeten sich die Frauen und Mädchen am häufigsten an den Frauennotruf Frankfurt.

Die Beratungsstelle veröffentliche nun am Montag ihren Jahresbericht für das Jahr 2019. Dieser zeigt, dass die Anzahl der Beratungsanfragen im Vergleich zum Jahr 2018 gestiegen ist: Von 667 auf 743 Fälle. 200 davon gingen von Frauen aus, die eine Vergewaltigung oder Nötigung erlebten, bei sexualisierter Belästigung suchten 54 Frauen Hilfe über den Notruf, 19 davon erfuhren sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz. Während in diesen Bereichen die Anzahl der betroffenen Frauen gestiegen ist, ging sie bei Delikten bezüglich digitaler Gewalt zurück, die Zahl sank von 38 auf 28 Delikte.

Auch das vom Frauennotruf Frankfurt eingeführte Angebot der medizinischen Soforthilfe nach Vergewaltigung ohne vorausgegangene Anzeige wird laut des Berichts bundesweit zunehmend in Anspruch genommen. In Frankfurt nutzten 57 Frauen die Möglichkeit, bundesweit waren es laut Frauennotruf 169 Frauen. Dem Versorgungsverbund hätten sich in Frankfurt inzwischen acht Kliniken angeschlossen und gewährleisteten eine „Rund-um-die-Uhr-Versorgung“ für betroffene Frauen. Zuletzt ist das Hospital zum Heiligen Geist dem Verbund beigetreten.

Vor allem bei Frauen im Alten von über 30 Jahren, die eine Vergewaltigung erfahren hätten, erlebe man eine positive Verhaltensänderung, erläutert Wagner. 95 Prozent der Betroffenen wendeten sich mittlerweile innerhalb der ersten drei Monate nach dem Angriff bei dem Notruf. „Zehn Jahre zuvor war das bei nur knapp jeder zweiten der betroffenen Frauen der Fall.“


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