Generalprobe für "Max Black"

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esther boldt /

"Normalerweise", sagt Heiner Goebbels, "lasse ich keine Journalisten in meine Generalprobe." Heute hat er eine kleine Ausnahme gemacht - am Abend wird sein Musiktheaterstück "Max Black" im Großen Haus des Schauspiels Frankfurt gezeigt, vorab konnten einige Kritiker bereits einen Blick darauf werfen.

Der Zuschauersaal des Großen Hauses ist fast leer, vereinzelte Gestalten sitzen weit verstreut, Heiner Goebbels geht zwischen den Reihen umher, ein Fotograf tigert durch den Raum. Trotzdem herrscht eine konzentrierte, aber entspannte Ruhe. Auf der Bühne André Wilms, der die Titelfigur spielt. Max Black ist Wissenschaftler, auf der Suche nach Wahrheit, Sterblichkeit und der eigenen Identität. Auf der weitgehend leeren Bühne ein Vorhang aus Maschendraht, ein Arbeitstisch voller Instrumente, Aquarien mit Exponaten hängen in einer Reihe von der Decke.

Es sind zwei Momente, die Goebbels' Inszenierungen auszeichnen - und so auch "Max Black". Goebbels Theater ist stets transparent, es zeigt, wie es gemacht wird - und ringt diesem Produktionsprozess spielerisch höchst poetische Momente ab. Die Bühne wird bei "Max Black" zum Klangraum, Blacks Versuche werden zu Klangexperimenten, der Bühnenraum zu einem empfindlich vergrößerten Innenohr. Ein Knopfdruck, eine Espressomaschine, ein Schreibtischstuhl dienen als Klangquellen, an denen die Suche des Wissenschaftlers sich reibt. Seine Versuche sind audio-visuellen Ereignissen, seine Reflexionen über die Machbarkeit und Vergänglichkeit von Erkenntnis verhallen im Echo eines Klaviers, im Rauch einer Feuerwehrkörpers.

Und plötzlich ist es vorbei, André Wilms tritt aus seiner Rolle und spricht zur Seite, das Saallicht geht an, zögerlich wird applaudiert. Vom 29. bis zum 31.12. um 20.30 Uhr ist "Max Black" im Schauspiel Frankfurt zu sehen.


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