In Gedenken an die während der Shoah ermordeten Jüdinnen und Juden findet aktuell am Mainkai die Kunst-Aktion „Schreiben gegen das Vergessen“ statt. Bis Donnerstag schreiben Bürgerinnen und Bürger alle Namen der Opfer mit Kreide auf die Straße.
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11 908 – so viele Jüdinnen und Juden wurden während der Shoah in Frankfurt ermordet. Genau an jene möchte die Kunstaktion „Schreiben gegen das Vergessen“ gedenken und ruft Bürgerinnen und Bürger dazu auf, die Namen mit Straßenkreide auf den Mainkai zu schreiben.
Das Gesicht hinter dem Projekt ist Initiatorin Margarete Rabow. Mit der Aktion will die Künstlerin eine Antwort auf die Fragen „Wie soll, oder könnte Gedenken aussehen, wenn bald alle Zeitzeugen verstorben sind?“ oder „Wie erreicht man so viele Menschen wie möglich und bindet sie in ein Gedenkprojekt ein?“ geben. Das Projekt in Frankfurt knüpft nun an die Kunst-Aktion in Wien an, die dort im Juni 2018 erfolgreich realisiert wurde.
Ursprünglich für den April geplant, stehen nun seit Sonntag, den 23. August, die ersten der über zehntausend Namen auf der 700 Meter langen Strecke am Main. Über 200 angemeldete Freiwillige werden in den kommenden Tagen täglich bis Donnerstag von 11 bis 16 Uhr weitere Namen ergänzen. Darunter auch sechs Schulklassen, die dies im Rahmen ihres Unterrichts gemeinsam machen.
Die Anmeldung für die Aktion ist bereits erfolgt, Freiwillige, die keinen Platz mehr bekommen haben, können das Projekt und die Niederschrift vor Ort oder über den Livestream auf Youtube mitverfolgen. Zusätzlich werden von allen Namen Einzelaufnahmen gemacht, aus denen im Anschluss ein Film entsteht. Am Sonntag findet im Haus am Dom die bereits ausgebuchte Abschlussveranstaltung statt.