Flughafenausbaugegner: „Fraport vergisst Kinder“

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red /

Die Flughafenausbaugegner (FAG) haben ein weiteres Argument für ihr Anliegen hervorgebracht: Die Kinder. Fluglärm beeinträchtige ihre kognitive Entwicklung; Luftschadstoffe, wie sie Flugzeugtriebwerke ausstoßen, führten „gerade bei Kindern besonders häufig“ zu chronischen Erkrankungen der Atemwege. Für Kinder sei eine Nachtruhe von mehr als zehn Stunden unabdingbar, ein sechsstündiges Nachtflugverbot sei daher ein „nicht hinnehmbarer Kompromiss“. „Vor dem Hintergrund, dass nun selbst dieser kurze Zeitraum nicht mehr frei von Flugbewegungen sein wird, ist von einer gesundheitlichen Belastung für Kinder auszugehen, die keinesfalls mehr tolerabel ist,“ heißt es in der Presseerklärung.


Die FAG beruft sich auf das Ergebnis der Mediation, einer Einigung der Beteiligten Ende der 90er-Jahre, in welcher der Flughafenausbau mit dem Nachtflugverbot als untrennbar und Kinder und Kranke als „besonders empfindliche Gruppen“ bezeichnet werden. Dabei kritisiert die Partei den Antrag der Fraport, in dem zwar von Beeinträchtigungen bei sensiblen Gruppen wie Kranken, Alten und Kindern die Rede ist, aber da ein völliger Schutz aller Betroffenen nicht möglich sei, von der Berechnung von Schutzzonen – der Übersichtlichkeit halber – abgeraten wird. Die FAG wirft Fraport vor, in den Lärmschutzkonzepten weder neue wissenschaftlichen Untersuchungen noch die „besonders sensiblen Gruppen“ zu berücksichtigen. Daher fordert die Partei, ein neutrales Expertengremium zur Risikoanalyse der Langzeitgefährdung von Kindern zu beauftragen und die Bewohner mit exakten Zahlen über die Risiken der bestehenden Flughafenpläne aufzuklären. Als Lösung schlagen die FAG vor, die Ausbauplanung zu stoppen bis eine wissenschaftlich fundierte Risiko-Nutzen-Analyse vorliegt. Darüber hinaus könnten auch Familien mit Kindern in fluglärmarme Regionen umgesiedelt werden. Auch ein notariell beaufsichtiger Wohnungstausch zwischen „erklärt lärmunsensiblen“ und lärmsensiblen Familien sei eine Möglichkeit.


Text: Lukas Gedziorowski


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