Das Messegelände vor der Festhalle erhält ein neues und zugleich altes Gesicht. Gestern wurde der Sieger des Wettbewerbs zur Neugestaltung des unmittelbaren Umfelds der Festhalle präsentiert. Das Konzept ist also da – wann es jedoch verwirklicht wird ist noch ebenso unklar wie das letztendliche Aussehen. Fest steht aber: ein „Schlossgarten“ soll entstehen, der sich an den ursprünglichen Entwurf der Festhalle anlehnt.
Vorgesehen ist ein trapezförmiger, öffentlicher Gartenplatz, der sich schalenartig zu den Kanten hin anhebt (siehe Foto). Zur Festhalle hin soll eine Brüstung entstehen, die den derzeit den Platz dominierenden Zaun teilweise ersetzen soll.
Auf die rechte Seite des Messeturms kommt ein neues Gebäude, das sich zu der Gartenanlage hin streckt und so eine zusätzliche Eingrenzung der Festhalle bewirkt.
Über die genaue Form des Gebäudes, seine Höhe sowie die Lage wurden noch keine Angaben gemacht. Uwe Behm, Geschäftsführer der Messe, erklärte: „Wir werden jetzt einen Architektenwettbewerb für das Gebäude ausschreiben, dann werden wir sehen, was am Besten zu diesem Entwurf passt“. Das Gebäude werde aber voraussichtlich von der Messe genutzt. „Wir haben schon viele Ideen, was wir dort unterbringen könnten. Es könnte ein ‚Messe-Museum’ sein, wo wir unsere zahlreichen Archivstücke ausstellen oder ein Raum für Dauerausstellungen oder ein Gastronomieangebot“, sagte Behm.
Planungsdezernent Edwin Schwarz gestand, er sei zuerst gegen ein neues Gebäude neben dem Messeturm gewesen. „Aber das Konzept, das den Platz respektiert und ihm zugleich etwas Neues verleiht, hat mich doch überzeugt. Der Vorplatz der Festhalle ist eine der Visitenkarten Frankfurts. Wenn jemand aus der U-Bahn kommt oder von der Autobahn, ist das erste Bild, das er bewusst von Frankfurt wahrnimmt, das Festhallengelände.“ Er verglich die Bedeutung des Platzes mit dem Hauptbahnhofsvorplatz, der in nächster Zukunft ebenfalls einem Umbau unterzogen werden soll.
Für die 1909 vollendete klassizistische Festhalle hatte sich Architekt Friedrich von Thiersch an den Grundrissen klassischer Schlösser orientiert und auf Muster der höfischen Architektur zurückgegriffen. Der Vorplatz war dabei den Vorbildern folgend als Parkensemble angelegt worden, wie Ansichtskarten aus dieser Zeit belegen.
Die Umgestaltung war anlässlich des 100. Geburtstags des klassizistischen Bauwerks im Jahre 2009 geplant worden. Bis dahin wird von den heute vorgestellten Projekten noch keines realisiert, die Festhalle selbst aber zumindest baustellenfrei sein.