Die Deutsche Börse wird den klassischen Parketthandel in Frankfurt schon im Mai 2011 beenden. Zukünftig soll der Handel mit Aktien über das elektronische Handelssystem Xetra erfolgen.
Temor Sitez /
Überraschung für die Börsenmakler: Der klassische Parketthandel in Frankfurt wird früher eingestellt als bisher gedacht. Der Börsenrat der Frankfurter Wertpapierbörse (FWB) hat die Einstellung ab dem 23. Mai 2011 beschlossen. Von dem Zeitpunkt an soll der Handel mit sämtlichen Aktien und Anleihen über das elektronische Xetra-System erfolgen. „Mit dem heute gefassten Beschluss tragen wir den Entwicklungen im wettbewerblichen und regulatorischen Umfeld der Börse Rechnung und stellen sicher, dass die FWB ihre Wettbewerbsposition stärken und gleichzeitig ihre volkswirtschaftliche Funktion optimal erfüllen kann“, erklärte Lutz Raettig, Vorsitzender des Frankfurter Börsenrates.
Schon seit 2008 wird das Xetra-Spezialistenmodell im Handel von strukturierten Produkten auf Scoach und auch im Fondshandel an der Börse Frankfurt erfolgreich eingesetzt. Mit dieser Umstellung auf das Xetra-System wird der Job der Makler allerdings nicht überflüssig. Diese werden als Spezialisten auf Xetra eingesetzt, um für die Liquidität im Handel zu sorgen. Durch die Spezialisten soll der Börsensaal in der Innenstadt weiter im Betrieb bleiben.
Ursprünglich sollte der klassische Parketthandel erst im März 2012 verabschiedet werden. Börsenchef Raettig begrüßte deshalb die Bereitschaft der Händler, den Übergang vom klassischen Handel zum neuen computerbasiertem Handel schon früher als geplant zu vollziehen.