In seiner Reihe "Choregrafische Avantgarde" stellt der Theaterkanal auch den Wiesbadener Ballettdirektor und Choreografen Stephan Thoss vor, der "Meister des modernen Ausdruckstanzes".
Insgesamt sieben ausgewählte Choreografen, die maßgeblich zur Entwicklung des deutschen zeitgenössischen Tanzes beigetragen haben, werden in einer Porträtreihe vorgestellt. Ungewöhnlich dabei ist, dass die Choreografen vom Filmemacher aufgefordert wurden, selbst mitzuwirken. Die in den Filmen verwendeten Interview-Ausschnitte und auch die Proben- und Stücksequenzen wurden von den Choreografen selbst ausgewählt und autorisiert. Über weite Strecken spricht die choreografische Arbeit für sich selbst. Stilistisch sind die Porträts in einer außergewöhnlichen und jeweils unterschiedlichen Grafik gestaltet.
So hat jeder ein Element wie Feuer, Wasser, Eis, Licht, Perlen, Metall ausgesucht, das seine Arbeit charakterisiert. In Wort, Bild und Video sind so Porträts entstanden, welche die formalen Zwänge der TV-Formate brechen. Stephan Thoss gehört unter den zeitgenössischen Choreografen zu den Bewegungsvirtuosen. Sein Einfallsreichtum im Schaffen neuer Bewegungen scheint schier unerschöpflich. Ausgebildet wurde er an der Dresdner Palucca-Schule - in einer Zeit, in der in der DDR das klassische Ballett hochgehalten wurde. Auch als Ballett-Direktor in Kiel, Hannover und heute in Wiesbaden lässt sich Thoss vom Geist der Freiheit leiten. Er hat sich als Element das Feuer ausgesucht. Für ihn muss Bewegung brennen, sie muss gespürt werden und soll nicht nur nachgetanzt werden.