Darmstaedter in Oberursel - "Die Stadt gehört bald mir!"

Favorisieren Teilen Teilen

detlef kinsler /

Seit seinem letzten Konzert in der Musikhalle Portstraße im Mai 2006 hat Dirk Darmstaedter sein Publikum gleich vermehrfacht, was der Sänger und Gitarrist dann gleich zum Anlass nahm dem Publikum lachend zu verkünden: "Nach nunmehr drei Konzert gehört Oberursel nun wohl mir!".


Wer Darmstaedter, in New Jersey geboren, in Hamburg lebend, so redselig wie an diesem Freitagabend erlebt, käme nie auf die Idee, einen echten Melancholiker vor sich haben. Aber auch damit geht der Top-Songschreiber, der einst mit seiner Band Jeremy Days 1988 einen Megahit ("Brand New Toy") hatte, auch sehr offensiv um. "Kennt ihr Christian Kjellvander, einen norwegischen Songschreiber?", fragt er in die Runde. "Ich habe den mal mit seiner Band bei einem Konzert in Bremen gesehen, ein schöner Laden, tolle Musik, alle waren gut drauf. Nur mir fiel ein Kronleuchter aus Papier an der Decke auf, den ich gleich als Zeichen von Vergänglichkeit gewertet habe. Auf dem Rückweg auf der Autobahn nach Hamburg entstand dann der folgende Song: ,Paper Chandelier´."


Charmant ist er, lässig spielt er, ganz alleine mit nur zwei Gitarren und zwei Kerzen auf dem Kofferverstärker auf der Bühne, bringt er seine Stories, seine Songs rüber, trifft sein Publikum, lässt es lachen oder mit ihm trauern. Wenn er die Mundharmonika zu seiner Klampfe spielt, klingt er ein wenig nach Bob Dylan. Aber er ist kein Folkie, eher ein Popmusiker, der auch ohne Band Lieder mit Hitcharakter spielt, eingängigen Melodien, aber alles andere als banal arrangiert. Das hat Stil, Charakter, erinnert - nicht nur wegen der einen oder anderes beatleleske Harmoniefolge - an britische Popbands wie Squeeze. Und das Typen wie Jon Brion, Elvis Costello, Nick Drake und Elliott Smith zu seinen Favoriten zählt, merkt man glücklicherweise auch (wenn man sie kennt).


Das Publikum in der Portstraße ist ganz bei Darmstaedter und nimmt auch die einzige Gelegenheit des Abends wahr, auch mal mitzuklatschen. "Die Gelegenheit bekommt man bei meinen Konzerten ja selten", nimmt sich Dirk gleich wieder selbst auf die Schippe. "Ein wirklich fröhliches Stücke, von denen es in meinem Repertoire eher wenige gibt."


Foto: © Kinsler


Anzeige
Anzeige

Mehr Stadtleben-News

Anzeige
Anzeige

Ausgeh-Tipps

 
Anzeige
Anzeige

Kalender

Anzeige