Ein von der Goethe-Universität gesteuertes Projekt soll geflüchtete Menschen dabei unterstützen, ihre traumatisierenden Erlebnisse zu verarbeiten. Das Projekt soll dabei möglichst barrierefrei sein, Behandlungsplätze für Geflüchtete ab 18 Jahren stehen noch zur Verfügung.
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Die Goethe-Universität steuert ein bundesweites Projekt zur Psychotherapie der Posttraumatischen Belastungsstörung und bietet nun eine Behandlungsform für traumatisierte geflüchtete Menschen. Initiiert wurde das Projekt von der Abteilung für Klinische Psychologie und Psychotherapie der Goethe-Universität, unter der Leitung von Regina Steil, Thomas Ehring und Nexhmedin Morina. Dadurch wolle man Menschen, die vor Krieg und Gewalt geflohen sind, helfen die Erlebnisse hinter sich zu lassen. Laut Goethe-Universität haben es viele geflohene Menschen nicht leicht bereits vorhandene Angebote wahrzunehmen. Oftmals seien Barrieren, wie etwa die fremde Sprache, zu hoch. Das Projekt wird daher, je nach Bedarf, dolmetschergeschützt begleitet.
Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung wie Schlaflosigkeit, Konzentrationsstörungen, Schreckhaftigkeit, Albträume und intensive negative Gefühle sollen durch das Therapie-Angebot behandelt werden. Laut Goethe-Universität durchleben einige betroffene Menschen ihre traumatisierenden Erlebnisse immer und immer wieder. Eine Aufarbeitung soll helfen.
Die Teilnehmenden sollen jeweils zehn Sitzungen, von jeweils 100 Minuen Dauer und innerhalb von zwölf Wochen, wahrnehmen. Klinische Interviews, die vor und nach der Behandlung sowie drei und zwölf Monate später durchgeführt werden, sollen Aufschluss über die Wirksamkeit der Vorgehensweise geben. Darüber hinaus soll eine Vergleichsgruppe die selbe Behandlung nach einer bestimmten Wartezeit erhalten. Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet. Frankfurt und die anderen Standorte Münster, Marburg und München haben bereits 64 Patientinnen und Patienten in das Projekt aufgenommen. Es stehen zudem noch weitere Behandlungsplätze für Geflüchtete ab 18 Jahren zu Verfügung. Vermittler und Geflüchtete können sich Online für das Projekt anmelden.