Der Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Prof. Dr. Ralph Alexander Lorz, und der Landrat des Kreises Darmstadt-Dieburg, Alfred Jakoubek, haben den Erbbaupachtvertrag zwischen dem Zweckverband Abfallverwertung Südhessen (ZAS) und dem Land Hessen paraphiert. „Damit ist der Weg frei für den Bau des Besucher- und Informationszentrums auf dem Gelände der Grube Messel“, sagte der Staatssekretär. „Dieses Zentrum wird die Faszination des einzigen UNESCO-Weltnaturerbes in Deutschland auf ebenso eindrucksvolle wie anschauliche Weise vermitteln.“ In Zusammenarbeit mit dem ZAS habe man bisher schon die technische Infrastruktur nachhaltig verbessert und auf das Weltnaturerbe ausgerichtet. Der symbolische Spatenstich für das rund fünf Millionen Euro teure Bauvorhaben des Landes wird nach den Worten von Lorz im Dezember erfolgen.
Alfred Jakoubek hob hervor, dass das Weltnaturerbe Grube Messel mit der Fertigstellung des Zentrums die ihm gebührende Infrastruktur erhalte. „Von der Einrichtung profitiert nicht nur der Landkreis, sondern die gesamte Region und das Land Hessen“, sagte der Landrat.
Mit dem Erbbaupachtvertrag sind die rechtlichen Grundlagen für das Bauvorhaben geschaffen worden. Der ZAS, dessen Vorsitzender Landrat Jakoubek ist, verpachtet das in seinem Besitz befindliche, gut 32.000 Quadratmeter große Grundstück dem Land Hessen auf 99 Jahre zu einem Erbbauzins von jährlich 25.290 Euro.
Die Grube Messel war auf Antrag des Landes im Dezember 1995 von der UNESCO als Fossilienfundstätte in die Liste des Welterbes der Menschheit aufgenommen worden. Keine andere tertiäre Fossilienfundstätte der Erde hat eine derart vielfältige und fantastisch erhaltene Säugetierfauna in so großer Zahl geliefert. Die Skelette aus dem Eozän, der Zeit vor rund 45 Millionen Jahren, sind häufig vollständig erhalten.