Bahnpendler benötigen starke Nerven. Die Lokführer-Gewerkschaft hat erneut zu Streiks aufgerufen. 60 Stunden lang sollen die Lokführer der Privatbahnen die Arbeit niederlegen. Am Montagnachmittag gehts los.
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Und schon wieder müssen sich Bahnpendler auf Verspätungen und Zugausfälle einstellen. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ruft die Lokführer der Privatbahnen zum wiederholten Male zum Arbeitskampf auf. 60 Stunden soll er diesmal dauern – von Montagmittag 14 Uhr bis Donnerstag 2 Uhr. Damit wollen die Lokführer den Druck auf ihre Arbeitgeber erhöhen. Denn trotz 119 Stunden Arbeitskamp hätten sie einen Rahmentarifvertrag verweigert. „Die GDL-Mitglieder und Unorganisierte zeigen klar Flagge für die Beendigung des Lohndumpings auf ihrem Rücken“, so Claus Weselsky, GDL-Bundesvorsitzender. Ohne motivierte, ausgeruhte und gut ausgebildete Lokführer, die entsprechend entlohnt werden, sei kein fairer Wettbewerb möglich. „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit darf aber nicht nur in Sonntagsreden eine Rolle spielen.“ Und da die Unternehmensführung der Hessischen Landesbahn (HLB) sowie die der Tochtergesellschaften Cantus und Vectus immer noch keinen akzeptablen Rahmentarifvertrag vorgelegt haben, wird dort gestreikt.
In dem Tarifkonflikt kämpft die Gewerkschaft neben einer Lohnerhöhung vor allem für einen flächendeckenden Tarifstandard auf dem Niveau der Deutschen Bahn. Und diese ist jetzt aus dem Schneider. Konnte sie sich doch am Freitag mit der GDL einigen. Ihr Tarifkonflikt ist beigelegt. So bekommen die Lokführer der Deutschen Bahn zwei Prozent mehr Lohn, Zulagen an Sonn- und Feiertagen sowie ein Weihnachtsgeld in Höhe eines halben Monatslohnes.