Ganz langsam erholt sie sich die Wirtschaft: Im Oktober sank die Arbeitslosenquote in Hessen unter die Sechs-Prozent-Marke. Doch Eitelsonnenschein ist noch lange nicht in Sicht.
Temor Sitez /
Aufatmen in Hessen: In den Unternehmen geht’s aufwärts. Es wird wieder eingestellt. Laut den neuesten Angaben der Bundesagentur für Arbeit sind die Arbeitslosenzahlen weiter im Sinkflug. Zum ersten Mal nach 18 Jahren wurde die Sechs-Prozent-Marke unterschritten. Aktuell sind 183.601 Hessen im Oktober arbeitslos. Das sind 4000 weniger als noch im September. Und somit lag die Quote bei 5,9 Prozent – im Vormonat waren es 6,1 Prozent, im Vorjahresmonat 6,4 Prozent.
Dennoch: Es gibt auch Verlierer. „Ältere und Langzeitarbeitslose profitieren immer noch unzureichend oder gar nicht von der Belebung der Wirtschaft“, berichtet Frank Martin, Leiter der Regionaldirektion Hessen. „Vielmehr steigt die Zahl der arbeitslosen über 55-Jährigen im Vergleich zum Vorjahr weiter an. Die Beschäftigungsquote liegt nur bei etwa 37 Prozent und damit deutlich unter der durchschnittlichen Beschäftigungsquote von rund 52 Prozent.“ Auch die Situation der Arbeitslosengeld-II-Empfänger sieht nicht rosiger aus. Im Vergleich zum Vorjahr konnte ihre Zahl lediglich um rund fünf Prozent gesenkt werden. Im Main-Taunus-Kreis, Hochtaunuskreis, Main-Kinzig.Kreis und in der Stadt Wiesbaden ist die Zahl sogar gegen den Trend gestiegen.
Genauer betrachtet kann aber nicht ganz Hessen aufatmen, denn es gibt deutliche Unterschiede in den verschiedenen hessischen Arbeitsagenturen. Bad Hersfeld und Korbach konnten im Vergleich zum Vorjahr ihre Arbeitslosenzahlen um 26,8 und 23,9 Prozent senken. Die Schlusslichter bilden Frankfurt (- 2,1 Prozent) und Offenbach (- 6,1 Prozent).
Und die Gewinner? Das sind die jungen Arbeitslosen unter 25 Jahren. Sie profitieren am meisten vom wirtschaftlichen Aufschwung und dem damit einhergehenden Aufschwung des Arbeitsmarktes. Ihre Zahl sank im Vergleich zum Vormonat um 12,6 und zum Vorjahresmonat um 17,7 Prozent auf jetzt 17.136.