100 Jahre Städel

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red /

Vor einhundert Jahren - im Oktober 1907 - verabschiedete der Magistrat der Stadt das vom damaligen Städel-Direktor Georg Swarzenski entwickelte Konzept für die neu gegründete Städtische Galerie. Zum 100. Jubiläum dieser Gründung hat sich die Stadt zu einem neuen Ankauf entschlossen: Die über zwei Meter hohe Bronzeplastik "Ascension" von Otto Freundlich von 1929 ergänzt die Abteilung der Moderne im Städel Museum um ein weiteres Meisterwerk. Auch die Administration des Städel Museums würdigt das einhundertjährige Bestehen der Städtischen Galerie und ihr Zusammenwirken mit der Städel'schen Sammlung durch einen wichtigen Ankauf: Zum ersten Mal in der Geschichte des Hauses wird mit der "Tänzerin" eine plastische Arbeit von Max Beckmann erworben.
Beide Werke werden im Rahmen eines Jubiläumsfestakts am heutigen Mittwoch, den 31. Oktober, um 19 Uhr präsentiert und sind ab morgen in der Sammlung zu sehen.
Das 1815 per Stiftungsbrief des Kaufmanns und Bankiers Johann Friedrich Städel (1728-1816) gegründete Städelsche Kunstinstitut in Frankfurt am Main hatte sich im Verlauf des 19. Jahrhunderts zu einem der bedeutendsten Kunstmuseen in Deutschland entwickelt. Das Sammlungsprofil umfasste Werke der Kunstgeschichte von 1300 bis in die Gegenwart hinein. Im Jahr 1907 nahm diese renommierte als Bürgerstiftung organisierte Institution eine weitere Einrichtung unter ihre Fittiche: die Städtische Galerie. Bereits 1904 hatten Frankfurter Künstler den Wunsch nach einer städtischen Ausstellungshalle formuliert. Die Stadt reagierte darauf und stellte ab dem Frühjahr 1905 jährlich Gelder in Höhe von 10.000 Mark zur Verfügung, um die Frankfurter Kunst der Moderne zu fördern. Über die Präsentation der Werke herrschte damals allerdings noch Unklarheit. Kurz darauf vergrößerte sich der städtische Finanz- und Handlungsspielraum für die zeitgenössische Kunst schlagartig: Der aus Worms stammende Ludwig Josef Pfungst hatte der Stadt Frankfurt sein gesamtes Vermögen von rund einer Million Mark vermacht. Von den Zinsen sollte seinem Willen nach Gegenwartskunst erworben werden. Die Stadt nahm das Vermächtnis an und erklärte sich bereit, ein Museum zeitgenössischer Kunst einzurichten. Treibende Kraft und maßgebliche Persönlichkeit in dieser Sache war Oberbürgermeister Franz Adickes (1846-1915), der bereits im Jahr zuvor mit der Gründung des städtischen Völkerkundemuseums für eine aktive kommunale Museumspolitik eingetreten war.

Foto: Wikipedia


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