Drei Frankfurter wollen den Protein-Shake-Markt aufmischen. Sie haben ein natürliches Molke-Pulver aus biologischem Anbau entwickelt, das sie nun unter dem Namen „Whey me" vertreiben.
Christina Weber /
Fitness liegt voll im Trend, unschwer zu erkennen an immer neuen Fitnessstudios, die wie Pilze aus dem Boden schießen sowie zahlreichen Online-Angeboten wie Freeletics. Bio liegt ebenso im Trend – und oft sind es die gleichen Menschen, die sowohl auf ausreichend Bewegung als auch auf eine gesunde Ernährung Wert legen. Warum aber greifen dann so viele Sportler zu Protein-Shakes, die unzählige Zusatzstoffe enthalten? Diese Frage stellten sich die Gründer von „Organic Gym Food“ und versuchen nun mit ihrem Unternehmen eine regionale, umweltschonende und gesunde Alternative zu bieten. Sie entwickelten ein Bio-Molke-Shake, das den Namen „Whey me“ trägt und in Deutschland produziert wird. Konsequent verzichten sie dabei auf chemische Zusätze, künstliche Aromen, Süßungsmittel oder andere Zusätze.
Hinter dem Start-Up stecken Matthias Würzberger, Iva Matejkova und Mladen Markovic (Foto v.l.). Die drei verbindet nicht nur, dass sie alle in der Frankfurter Gastronomie tätig sind. Würzberger leitet den Ivory Club, Matejkova arbeitet im Event- und Sales-Management des Zenzakan und Markovic ist Barkeeper im Vai Vai. Alle drei sind ebenso begeisterte Sportler. Aber der Blick auf die Inhaltsstoffe der üblichen Protein-Shakes schockierte sie regelrecht. „Da sind Farbstoffe drin, Verdickungsmittel, Geschmacksverstärker – insgesamt rund 30 Inhaltsstoffe“, so Würzberger. Bei einem USA-Besuch fiel ihm auf, es geht auch anders. Denn hier entdeckte er erstmals Protein-Shakes aus biologischem Anbau. Also versuchte er sich mithilfe seiner zwei Mitstreiter selbst an der Produktion.
So entstand das Bio-Molke-Pulver „Whey me“. Der Rohstoff stammt von Bio-Kühen aus Bayern und Österreich, abgefüllt wird es in Wenden von der Firma Tisso, die sich auf natürliche Nahrungsergänzungsmittel spezialisiert hat. Ein Partner in der Nähe war für die Gründer wichtig. „Viele Unternehmen lassen die Produkte in China herstellen. Das wollten wir auf keinen Fall“, erklärt Würzberger. Auch beim Thema Finanzen habe sie sich Gedanken gemacht – und die Nachhaltigkeitsbank Triodos mit ins Boot geholt.
Inzwischen gibt es das Produkt in zwei Geschmacksrichtungen – Schokolade und Natur. Das Molke-Pulver kann übrigens mehr, als nur zum Shake werden. Auf Facebook veröffentlichen die Drei regelmäßig verschiedene Rezept-Ideen. Die reichen von Shake-Varianten bis zu Muffins und Keksen. Der Vertrieb läuft bisher überwiegend über den Online-Versand. Aber auch einige Partner konnten die „Whey me“-Betreiber an Land ziehen. So ist das Produkt etwa im Meridian Spa in Frankfurt erhältlich, ebenso wie im Rootzs Kartoffelkiosk im Grüneburgweg. „Es ist nicht leicht, an die großen Fitnessstudios ranzukommen, da die meistens Verträge mit den großen Herstellern haben“, weiß Würzberger inzwischen.
Davon lassen sich die Gründer aber nicht entmutigen. Schließlich spreche man auch ein anderes Publikum an, als den typischen Bodybuilder, der im Fitnessstudio stundenlang Gewichte hebt, erklärt Würzberger. „Unsere Zielgruppe sind Pilates- oder Yoga-Fans, genauso wie Jogger, Athleten und Jeder, der einfach seine Ernährung umstellen möchte.“ Auch für Frauen sei das Produkt geeignet. „Den Bodybuilder, der sonst was nimmt, um Muskeln aufzubauen, werden wir sowieso nicht erreichen“, so der 36-Jährige.
Die Entwicklung ihres jungen Unternehmens können die Drei ganz entspannt beobachten. Finanziert haben sie das Start-Up mit eigenen Mitteln – so sitzen ihnen keine Investoren im Nacken. Außerdem arbeiten alle weiterhin in ihren Jobs in der Gastronomie. „Aber das Ziel ist es schon irgendwann, mit Whey me den Lebensunterhalt bestreiten zu können“, sagt Würzberger.