Auch in Unterzahl konnten die Eintracht-Frauen den Sieg gegen die TSG Hoffenheim und somit den dritten Platz in der Tabelle sichern. Am nächsten Wochenende entscheidet sich, wie die SGE in Europa vertreten sein wird.
Detlef Kinsler /
Bis zur dritten Minute der Nachspielzeit konnte Hoffenheim am vergangenen Wochenende das Unentschieden gegen Wolfsburg verteidigen. Doch Jule Brand konnte noch den 2:1-Siegtreffer im Heimspiel schießen und dem VfL somit den zweiten Tabellenplatz sichern. Nun kamen die Kraichgauerinnen eine Woche später zum Match mit der Eintracht ins Stadion am Brentanobad und die Ausgangssituation war klar.
Mit einem Sieg den 3. Platz sichern
Es galt für die SGE Leverkusen auf Abstand zu halten und mit einem Sieg den 3. Platz zu sichern. Damit wäre das Qualifikationsturnier zur Teilnahme an der Champions League zu erreichen. „Eintracht international“ skandierten die Fans siegesgewiss schon früh am Nachmittag. Sogar Platz 2 und die direkte Quali ist nächste Woche noch möglich. Voraussetzung wäre ein Auswärtssieg in Leipzig und wenn Wolfsburg gegen Leverkusen patzen sollte.
Dass Niko Arnautis’ Team gewillt war, um Europa zu kämpfen, wurde gestern schnell klar. Von der ersten Minute an setzte die Eintracht vor 4.754 Besucher und Besucherinnen Hoffenheim unter Druck. „Wir sind gut reingekommen ins Spiel heute, hatten gerade zu Beginn mehrere Chancen, die wir machen müssen, auch ich hätte ein Tor schießen müssen. Dann wäre das Spiel deutlich einfacher geworden“, würde Nicole Anyomi nach dem Spiel. Reuteler, Gräwe und Freigang tauchten aussichtsreich vor Torhüterin Laura Dick auf, trafen aber nicht ins Tor. Die TSG kam mehr und mehr ins Spiel und hatte eigene Chancen, die aber Carlotta Wamser und Stina Johannes zunichte machten.
Innerhalb von nur drei Minuten schoss Anyomi zwei Tore
Die Eintracht kam voller Tatendrang aus der Pause zurück und hatte im zweiten Durchgang mehr Glück und Präzision bei der Torejagd. Innerhalb von nur drei Minuten brachte Anyomi ihre Mannschaft in der 54. und 57. Minute 2:0 in Front. Nach einer scharfen Flanke von Nina Lührßen und – noch spektakulärer – steil von Géraldine Reuteler auf den Weg gebracht. Nur sechs Minuten später schickte Schiedsrichterin Fabienne Michel Lisanne Gräwe mit Gelb-Rot vom Platz. Als Reaktion kam Tanja Pawollek in ihrem letzten Heimspiel für die Eintracht für Lara Prašnikar aufs Feld, um die Defensive zu stärken.
Anyomi traf noch einmal den Pfosten, Freigang konnte den Abpraller einnetzen, stand dabei aber im Abseits. In der 71. Minute konnte dagegen Selina Çerçi nach einem Abwehrfehler auf 2:1 verkürzen. Würde das Spiel noch kippen? Die Eintracht gab die richtige Antwort. Von Anyomi angespielt traf Pawollek in der 74. Minute mit einem Drehschuss zum 3:1 und brachte den Sieg über die Zeit. Nach dem Spiel wurden Anna Aehling, Barbara Dunst, Stina Johannes, Sophie Nachtigall, Carlotta Wamser und Tanja Pawollek, die alle die Eintracht verlassen, mit Blumen verabschiedet.
Weil sein Hobby schon früh zum Beruf wurde, ist Fotografieren eine weitere Leidenschaft des Journal-Frankfurt-Musikredakteurs, der außerdem regelmäßig über Frauenfußball schreibt.