Was lange währte, wurde dann auch gut. Am Freitag betrat Pharrell Williams erst um 22.25 Uhr die Bühne, war Garant für ein sich langsam steigerndes Hitfeuerwerk. Am Ende waren alle 10 000 Fans im Flitterregen "happy".
Nicole Brevoord /
Mit 10 000 Besuchern war das Pharrell Williams Konzert am Freitag in der Festhalle ausverkauft. Ein Meister des Pop, ein anstehendes Wochenende, die Aussicht auf viele Hits – beste Voraussetzungen also für ein Konzert. Wohl dem, der den Ablaufplan kannte, also wusste, dass vor 22 Uhr dank zwei Vorgruppen nicht mit einem Auftritt des 41-jährigen Produzenten zu rechnen sein würde. Wegen technischer Probleme, musste das mittlerweile pfeifende Publikum auf den US-amerikanischen Superstar mit den markanten Gesichtszügen, Sohn eines Afroamerikaners und einer Philippinin, warten.
Pharrell Williams hat in seinem kurzen Leben eigentlich alles geschafft und das als Hitmacher für die anderen. In den vergangenen 15 Jahren zeichnete er mitverantwortlich für mehr als ein Dutzend Nimmer1-Hits, produzierte für Nelly, Madonna und Beyoncé. Doch der Mann im Hintergrund ist es nicht gewohnt im Mittelpunkt zu stehen. Diesmal ohne Mountaineer-Hut dafür mit weinroter Melone, umhängt mit vielen Ketten, in weißer Lederjacke und Clockwork Orange-Shirt, betrat Williams die mit kleinen Showtreppen versehene, sonst unspektakuläre Bühne und hielt sich phasenweise zurück, um sieben mit unübersehbaren Logos gebrandeten Adidasklamotten bestückten Tänzerinnen die Show zu überlassen. Dabei ist Williams mit seinem Outfit eigentlich eine cooles Socke, nur ein Entertainer ist er nichts.
Und so war es nicht Williams’ neuester Wurf „Marilyn Monroe“, Playback wie alle anderen Nummern auch, der besonders groovte, sondern die bekannteren Hits, die das Publikum, das von Anfang an stand, zum Tanzen animierten. Nelly’s „Hot in Herre“ etwa, oder ein Medley aus verkürzten Hits wie „Milkshake“ von Kelis oder „ I am a Slave 4 U“ von Britney Spears. Kurz vor dem Ende steigerte sich die Hitflut mit Gwen Stefanis „Holla Back Girl“, „Blurred Lines“ und dem Daft Punk-Hit „Get Lucky“, gefolgt von „Lose Yourself to Dance“ und dann dem mit Glitterregen gespicktem finalen „Happy“. Darauf hatten die Festhallenbesucher 80 Konzertminuten hingetanzt. Am Ende des Abends kann man ein solides, wenn auch vergleichsweise kurzes, Konzertereignis attestieren, mit einem tanzenden Pharrell Williams, dem die erste Reihe auf der Bühne einfach nicht stehen will, und Hits, ohne die der Popgeschichte einige Kapitel fehlen würden.