Das hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst unterstützt die Romanfabrik finanziell seit Jahren, hat jetzt aber plötzlich die bewilligungsfähige Fördersumme von 19 000 auf 10 000 Euro gekürzt. Die Halbierung des Zuschusses wird der Romanfabrik stark zu schaffen machen, so deren Leiter Dr. Michael Hohmann. Die Kürzung der Fördermittel träfe die Romanfabrik im Kern: der Veranstaltung von Autorenlesungen. „Schließlich wurden in der Vergangenheit von rund 50 literarischen Veranstaltungen der Romanfabrik in der Regel etwa 30 Lesungen vom Land Hessen finanziert. Das werden in Zukunft dann nur noch 15 Lesungen sein, was dem Selbstverständnis der Romanfabrik als Ort der Literatur abträglich ist.“
„In einer Zeit, in der wir mit der Planung unseres 25. Geburtstags im September beschäftigt sind, hat uns die Mitteilung hart getroffen“, sagt Michael Hohmann. Mehr als die Hälfte des Etats erwirtschaftet die Romanfabrik selbst, die Stadt Frankfurt gibt 90 000 Euro im Jahr als institutionelle Förderung dazu, hiermit werde Gebäude unterhalten sowie das Personal finanziert. Mit der Förderung durch Hessen werden die Veranstaltungen bestritten. „Es ist in diesen Zeiten schwierig, von privater Seite Förderungen zu bekommen“, sagt Hohmann. Die Eintrittspreise für die Lesungen wolle er auch nicht erhöhen, um marktübliche Preise anzubieten und konkurrenzfähig zu bleiben. Sollte das Land Hessen nicht doch noch bei der alten Förderung bleiben, so werde das laufende Kultur- und Lesungsprogramm darunter leiden. Zwei Autorenlesungen mussten bereits abgesagt werden. Für den Herbst, also von September bis Dezember, könne man in der Romanfabrik derzeit noch keine Lesungen planen. Derzeit habe er mit der hessischen Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Eva Kühne-Hörmann, Briefkontakt aufgenommen, sagt Michael Hohmann, um die Ursache der Finanzkürzung herauszufinden. Langfristig hofft er, dass die Kürzung zurückgenommen wird. „Die Hoffnung ist noch ziemlich groß.“
Im vergangenen Jahr fanden in der Romanfabrik an der Hanauer Landstraße 98 Veranstaltungen statt, davon waren 50 literarischer Natur, hinzu kamen 45 musikalische Events sowie Diskussionsveranstaltungen.