Noch sind die Fotografien von Anton Sahler im Café Sugar Mama zu bestaunen. Doch schon am Freitag findet die Finissage der Ausstellung "Frankfurt Unxpected" statt. Was können die Besucher dort erwarten?
Tamara Marszalkowski /
Rote Laserstrahlen, die sich durch die Nacht tasten und nach einer dunklen Ansammlung von Menschen greifen, über ihnen eine bunt beleuchtete Brückenunterführung, im Hintergrund Graffities: Es handelt sich um ein Foto von Anton Sahler. Der Fotograf stellt zurzeit im Café Sugar Mama aus.
Sahler zeigt dort 50 farbige Fotos von Raves, die in hartem Gegensatz zu den 50 schwarzweißen Fotografien von Demonstrationen stehen. Auf der einen Seite sind märchenhafte, nächtliche Szenerien meist illegaler Raves in vibrierenden Farben zu sehen. Auf der anderen Seite sind kontrastreich Szenen von Demonstrationen zu sehen: brennende Reifen, Rauch und Polizisten in schwerer Montur, aber auch friedliche Situationen.
Sahler hat vor zehn Jahren angefangen mit seiner Kamera auf Demos zu gehen. Seitdem ist er selten ohne sie unterwegs. Polizeigewalt werde meist nur einseitig fotografiert, sagt er. Er lege einen dokumentarischen Anspruch an seine Fotos. „Es sind ungestellte Momentaufnahmen“, so Sahler. Er experimentiere viel mit Langzeitbelichtung. Was nachts weniger überrascht, entfaltet tagsüber eine umso größere Wirkung. Deswegen habe er auch immer ein Stativ dabei. „Das ist bei den Partys natürlich ein Genickbruch“, so Sahler. Thematisch sei bei den Demonstrationen alles vertreten von Marijuana, über Blockupy, bis hin zu "Refugees Welcome".
Anfangs zeigte er seine Fotos nur auf Facebook, jetzt stellt er sie zum ersten Mal aus. Freitag am 5. Februar kann man sie zum letzten Mal bestaunen – wenn man sie nicht direkt käuflich erwirbt. Getreu dem Motto „unxpected“ bestimmt der Zufall welches Bild man mit nach Hause nimmt. Der Preis wird gewürfelt und changiert zwischen 5 und 30 Euro. Hat man das Bild erstanden, weiß man immer noch nicht, um welches es sich handelt. Man muss es erst noch freirubeln.