Ballet Revolución in der Alten Oper

Kubanisches Temperament, Spitzentanz und Beyoncé

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Ballet Revolución kommt zurück in die Alte Oper. 19 energiegeladene kubanische Tänzer verschmelzen – begleitet von einer Live-Band zu Hits von Rihanna, Usher, Sia und Sting – gekonnt Hip Hop, Mambo und klassisches Ballett.

Nicole Brevoord /

Was verbinden Sie mit Kuba – außer Rum, Zigarren und vielleicht Musik? Mit der Tanzproduktion Ballet Revolución lernt man eine ganz neue Facette Kubas kennen: die Tanztradition. Mit vielen neuen Hits von Nicki Minaj, Pitbull, David Guetta, Hozier und OMI und ebenso erstaunlichen Choreografien im Gepäck gastieren neunzehn kubanische Tänzerinnen und Tänzer in der Alten Oper, die alle ihre Ausbildung auf der Escuela Nacional de Ballet oder der Escuela Nacional de Arte, zwei weltweit anerkannten Tanzinstitutionen in Kuba, genossen haben. Auf bemerkenswerte Weise verbinden sich nun die Künste ausgebildeter Balletttänzer, die auf der Spitze tanzen und Pirouetten drehen mit gut trainierten Streetdancern und Hip-Hoppern. Energiegeladen vollziehen die Tänzer waghalsige Sprünge, zeigen sich in temporeichen Gruppenchoreografien mitreißend und in ruhigeren Passagen romantisch und sinnlich.

Die Show beginnt zunächst recht ruhig, mit eher klassischen und traditionellen Stücken, würdigt das afro-kubanische musikalische Erbe und huldigt dann dem Mambo. Begleitet von einer siebenköpfigen Live-Band kommt nicht nur auf der Bühne, sondern auch im Saal, zunehmend Stimmung auf. Vor allem dann, wenn die für manche Zuschauer nicht ganz so vertrauten Klassiker vorüber sind und bekannte Beats auf das Publikum übergreifen. Das beginnt mit „Take me to Church“ von Hozier (sehr sexy auch die athletisch-muskulösen Oberkörper der männlichen Tänzer) und einem Medley von Beyoncé-Hits - bei Lordes „Royals“ kommt auch im Zuschauerraum Bewegung rein - und endet letztlich mit Ricky Martins „She Bangs“.

Spätestens zum Schluss hin hält das Publikum nichts mehr auf den Sitzen, es wird geklatscht, gewippt, am liebsten würde man mittanzen. Doch zwischen dem eigenen Können und der Fertigkeit der Tänzer, über zwei Stunden hinweg diese Leichtigkeit und Unbeschwertheit zu verbreiten, liegen dann leider doch Welten. Und wer hätte gedacht, dass man zu Pitbulls „Fireball“ auch auf Spitzen tanzen kann?

Das spartanische Bühnenbild wird vom Lichtdesign und der Energie der Live-Band bestimmt. Für die mitunter raffinierten, hautengen und teilweise recht sexy ausgeschnittenen Kostüme zeichnet übrigens der gebürtige kubanische Designer Jorge Gonzalez verantwortlich, den viele als Let’s Dance-Juror und GNTM-Laufstegtrainer aus dem Fernsehen kennen.

>>Ballet Revolución, 29.3.-3.4. in der Alten Oper, Tickets ab 37 Euro.


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