Am Sonntag, den 13. Oktober spielt das neue Bridges-Kammerorchester bei seiner Frankfurt-Premiere im Gallus-Theater. Neben den vielen einzelnen Ensembles unter dem Bridges-Label führt auch die größere Gruppe das Diversitätsmodell fort.
Detlef Kinsler /
Seit dem ersten „Bridges – Musik verbindet“-Konzert im Sendesaal des Hessischen Rundfunks im April 2016 genießt das Projekt, das Musikerinnen und Musiker mit und ohne Flucht- und Migrationshintergrund zusammenbringt, große Aufmerksamkeit. Unterschiedliche Bridges-Ensembles spielten seither über 200 Konzerte. Einmal im Jahr trafen sich alle zum Orchesterkonzert beim HR in sinfonischer Stärke – mit eigens dafür geschriebenen Kompositionen. Besonders publikumswirksam vor vollem Haus, aber auch immer eine große organisatorische Herausforderung.
„Die Idee zum Kammerorchester hatten wir in vager Form schon sehr früh“, erzählt Johanna-Leonore Dahlhoff, die künstlerische Leiterin. Schon 2017 wurde dieses Format bei einem Auftritt für die Bundesregierung ausprobiert. „Die Arbeit in dem kleineren Kammerorchester ist für uns logistisch einfacher und musikalisch konzentrierter, als in dem großen Orchester.“ Natürlich bleibt auch hier das faszinierende Instrumentarium erhalten, bringen die Mitglieder Musik aus ihren Heimatländern ein. „Zusammenführung mit migrantischer Musikkultur“, nennt das die zweite Bridges-Geschäftsführerin, Kulturmanagerin Anke Karen Meyer. „Wir spiegeln die Diversität Deutschlands auf der Bühne wider und wir bewegen uns dabei bewusst in einem klassisch europäisch besetzten Kultursektor, deshalb haben wir uns auch für den Begriff Kammerorchester entschieden.“ Die Grundlage für das 20-köpfige Ensemble legt das Hessische Ministerium für Soziales und Integration mit seiner Förderung im Rahmen des Landesprogrammes „WIR“, was für „Wegweisende Integrationsansätze gestalten“ steht. Seine Frankfurt-Premiere feiert das Bridges-Kammerorchester am 13.10. um 20 Uhr im Gallus-Theater.