Literaturhaus Frankfurt

Über Mütter reden

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Im Literaturhaus treffen drei Autoren aufeinander, um aus verschiedenen Perspektiven über die Mutterschaft zu reden.

Christoph Schröder /

Update: 9. Mai, 13 Uhr: Die Veranstaltung im Literaturhaus wurde kurzfristig abgesagt. Ein Ersatztermin soll zeitnah bekanntgegeben werden.

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Über Mütter und über Mutterschaft wird seit einigen Jahren verstärkt gesprochen. Und das in ganz unterschiedlicher Weise. Beginnen wir mit dem Negativen: Unter dem Stichwort „Regretting Motherhood“ bekennen Frauen, dass sie ihre Entscheidung, ein Kind bekommen zu haben, bedauern. Die Öffentlichkeit wiederum empört sich sehr gerne über die so genannten Helikopter-Mütter, die ihre Kinder mit dem SUV zur Schule chauffieren (Klischee 1), um sich anschließend mit Gleichgesinnten und finanziell Gleichgestellten im Café auf einen Latte Macchiato zu treffen (Klischee 2; an beiden ist wahrscheinlich etwas dran, wie immer).

Der Gegensatz dazu wäre dann die so genannte Rabenmutter. Auch nicht so fein. Die andere Seite der verstärkten Aufmerksamkeit für Mütter ist ein gewachsenes Bewusstsein dafür, was die Entscheidung für ein Kind oder gleich mehrere Kinder für eine Frau an unbezahlter und selbstverständlicher Arbeit, an physischen und psychischen Belastungen und auch an verbauten Berufschancen bedeutet.

Eine Hommage an die Frauen in Güçyeters Familie

Im Literaturhaus Frankfurt treffen nun drei Autorinnen und Autoren aufeinander, die sich dem Thema auf komplett unterschiedliche Weise in ihren neuen Büchern angenähert haben. Der derzeit prominenteste Teilnehmer auf dem Podium ist Dinçer Güçyeter, Verleger des „Elif-Verlages“, Schriftsteller, im Hauptberuf aber Gabelstaplerfahrer und „Gastarbeiterkind“, wie er sich selbst nennt. Güçyeter wurde im vergangenen Jahr mit dem Peter-Huchel-Preis, einer der bedeutendsten Lyrik-Auszeichnungen des Landes, bedacht. Vor wenigen Wochen nun gewann er für seinen ersten Roman „Unser Deutschlandmärchen“ den Preis der Leipziger Buchmesse. Der Roman, wenn es denn einer ist, ist eine Hommage an die Frauen in Güçyeters Familie.

Was sind denn nun „Fallschirmmütter“?

Die Journalistin Marlen Hobrack hingegen hat in ihrem Buch „Klassenbeste“ einen neuen Mütterbegriff ins Spiel gebracht, nämlich den der „Fallschirmmutter“. Nora Burgard-Arp schließlich entwirft in ihrem Roman „Wir doch nicht“ ein dystopisches Szenario, in dem Mutterschaft keine Freiwilligkeit ist und Verhütung ein Verbrechen, auf das Gefängnisstrafe steht. Wie diese Perspektiven zusammengehen oder auch nicht – der Abend wird es zeigen.

Mütter, Literaturhaus Frankfurt, 10.5., 19.30 Uhr, Eintritt: 9,- €; Streaming: 5,- €


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