Die Initiative 9. November organisiert an verschiedenen Orten in Frankfurt Lesungen des Buches „Israel. Eine Korrespondenz“. Den Anfang machen Willy Praml und Michael Weber in der Naxoshalle.
Sina Claßen /
„Ich wollte gerne ein aufgeklärter Europäer im Nahen Osten sein, wollte lieber in einem gerechten liberalen Ort leben…“ – schreiben Navid Kermani und Natan Sznaider im Frühjahr 2002 in ihrem Buch „Israel. Eine Korrespondenz“. Es ist eine freundschaftliche, wechselseitige Korrespondenz via E-Mail mit gegensätzlichen Perspektiven auf den israelisch-palästinensischen Konflikt, welcher derzeit während der sogenannten zweiten Intifada Weise eskaliert ist.
Anlässlich des Terror-Überfalls der Hamas am 7. Oktober und des darauffolgenden Krieges in Gaza hat der Hanser-Verlag sich dazu entschieden, das 60-seitige Buch innerhalb von vier Wochen mit einem aktuellen Vorwort wieder aufzulegen, in dem es heißt: „Wir lernten voneinander, dass jeder von uns vielleicht auch denken würde wie der andere, wenn ihn dessen Erlebnisse und Erfahrungen geprägt hätten.“
Jeder von uns würde vielleicht wie der andere denken, wenn ihn dessen Erlebnisse geprägt hätten
Die Neuauflage des Buches soll zur Kontextualisierung beitragen und überwältigten oder verunsicherten Zeitgenossinnen und Zeitgenossen ein Modell anbieten, wie man sich zu den aktuellen Ereignissen im Nahen Osten verhalten könnte. Ziel ist es, die Bevölkerung für Antisemitismus und Anti-Islamismus zu sensibilisieren und zur Solidarität mit den Betroffenen zu bewegen.
Um auch die Zivilgesellschaft Frankfurts zu erreichen, rufen Diwi Dreysse von der Initiative 9. November und Werner Heinz vom Heine Chor Frankfurt im Dezember und Januar zu öffentlichen Lesungen von „Israel. Eine Korrespondenz“ auf. Schauspielerinnen und Schauspieler, öffentliche Personen sowie Repräsentantinnen und Repräsentanten von Organisationen sollen an Orten der Kultur und des Austausches Auszüge aus dem Buch vortragen.
Info Navid Kermani / Natan Sznaider: „Israel. Eine Korrespondenz“ Lesung mit Willy Praml und Michael Weber Publikumsgespräch mit Autorin Katja Maurer Mo, 18. Dezember; 19.30 Uhr Naxoshalle Waldschmidtstraße 19 Eintritt: Spende erbeten, Infos unter theaterwillypraml.de
Respektvoller Dialog statt Verstummen angesichts des Grauens Eine E-Mail-Korrespondenz zwischen Kermani und Sznaider Lesung mit Sarah Baumann, Musik mit Roman Kuperschmidt Do, 28. Dezember; 11-13 Uhr Café-Restaurant Mutz, Alt-Niederursel 27 Eintritt: frei, Infos unter ostwestpassagen.net
Navid Kermani / Natan Sznaider: „Israel. Eine Korrespondenz“ Lesung mit Katharina Bach und Alexander Brill Publikumsgespräch mit Dany Cohn-Bendit Mo, 15. Januar; 19.30 Uhr St. Bonifatius Gemeinde-/Konzertsaal, Holbeinstraße 70 Eintritt: Spende erbeten, Infos unter die-fabrik-frankfurt.de